Von Jens-Jörg WannemacherDARMSTADT - Mit dem überraschenden 2:1 gegen Borussia Dortmund hat der SV Darmstadt 98 eine lange Durststrecke beendet: Es war der erste Sieg nach zuvor elf Bundesligaspielen ohne Dreier. Es keimt wieder Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt. Allerdings müssen die Lilien so schnell wie möglich eine weitere Negativserie durchbrechen. Denn auswärts holte der SV 98 in dieser Saison in neun Partien noch keinen einzigen Zähler.
"Die Mannschaft ist natürlich gut drauf nach dem Dortmund-Spiel", sagt Trainer Torsten Frings vor der Partie am Samstag (15.30 Uhr) bei 1899 Hoffenheim. "Und dort wollen wir etwas mitnehmen", hofft er, dass die Mannschaft den Schwung vom vergangenen Wochenende mitnehmen kann. Zumindest haben die Spieler, die bereits vergangene Saison in Sinsheim aufliefen, beste Erinnerungen an Hoffenheim. Denn im Februar glückte den Darmstädtern ein 2:0-Sieg nach Treffern von Aytac Sulu und Slobodan Rajkovic. Damit landeten die Lilien einen "Big Point" im Abstiegskampf, in dem damals auch Hoffenheim ganz tief steckte. Nach der Niederlage gegen Darmstadt trat Huub Stevens bei den Hoffenheimern als Trainer zurück, Julian Nagelsmann übernahm die Verantwortung und führte 1899 noch zum Klassenerhalt.
- SPERREN DROHEN
Als erster Spieler des SV Darmstadt 98 in dieser Saison muss am Samstag in Hoffenheim Aytac Sulu eine Gelbsperre absitzen. Das gleiche Schicksal droht drei weiteren Lilien-Spielern bei einer weiteren gelben Karte, allesamt Verteidiger: Artem Fedetskyy, Alexander Milosevic und Peter Niemeyer.
Am Samstag haben sich die Vorzeichen deutlich verändert. Die Lilien zieren das Tabellenende, Hoffenheim hingegen ist zuhause noch ungeschlagen und mischt im oberen Tabellendrittel mit. "Das ist ein variabler, offensivstarker Gegner. Ich bin überzeugt davon, dass für sie am Ende der Saison ein europäischer Platz herausspringt", zollt Frings der Arbeit seines Kollegen Nagelsmann großen Respekt. "Aber wir wollen am Samstag das Optimum herausholen."
2500 Lilien-Fans fahren mit nach Hoffenheim
2500 Karten wurden im Vorfeld an Darmstädter Fans verkauft, am Samstag sind zudem noch Tickets an den Tageskassen erhältlich. Die gegen Dortmund erfolgreiche Darmstädter Elf muss Frings auf einer Position ändern. Kapitän Aytac Sulu ist nach der fünften Gelben Karte gesperrt. Die Frage, wer den Abwehrchef ersetzt, beendete Frings am Donnerstag kurz und bündig: "Milo". Zusammen mit Peter Niemeyer soll also Alexander Milosevic die Abwehr zusammenhalten. Ihn hält Frings - zumindest derzeit noch - für stärker als Neuzugang Patrick Banggaard.
Diesem Duo fällt die schwere Aufgabe zu, die Kreise von Hoffenheims Torjäger Sandro Wagner einzuengen, der seine Rotsperre aus der Partie gegen Leipzig abgesessen hat. Niemeyer kennt Wagner bestens. Denn beide spielten nicht nur in der vergangenen Saison zusammen bei den Lilien, sondern zuvor auch schon bei Hertha BSC Berlin. "Sandro Wagner hat sich enorm entwickelt. Jetzt kratzt er sogar an der Tür zur Nationalmannschaft, das hätte ich ihm damals nicht zugetraut", sagt Frings, der den Stürmer aus gemeinsamen Bremer Zeiten (2010/11) kennt.
Während der Einsatz von Torhüter Michael Esser nach überstandener Magen-Darm-Grippe ungefährdet ist, steht hinter Marcel Heller (Schleudertrauma) ein kleines Fragezeichen. Offen ließ Frings am Donnerstag, ob er Terrence Boyd oder Antonio Colak als Sturmspitze aufbietet. "Beide sind gut drauf, beide haben gegen Dortmund getroffen", sagt Frings, der sich von seinem Gefühl leiten lassen und die Trainingseinheit am Freitag erst noch abwarten will.
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