Seit Oktober 2019 ist Thorsten Schäfer-Gümbel Politik-Pensionär, aber nicht untätig. Zudem erfährt Stefan Schröder im Gespräch dessen ursprünglichen Berufswunsch.
WIESBADEN. Ungewöhnlich für ein Gespräch mit einem Ex-Politiker ist der Satz: „Da müssen Sie die Politik fragen.“ Seit Oktober 2019 ist Thorsten Schäfer-Gümbel, vorher Oppositionsführer in Hessen und kurzzeitig sogar mit zwei Kolleginnen Bundesvorsitzender der SPD, Polit-Pensionär. Aber nicht untätig. Als Arbeitsdirektor und Vorstandsmitglied führt er die 22.000 Mitarbeiter der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit mit Sitzen in Eschborn und Bonn. Für öffentliche politische Äußerungen hat er sich ein Schweigegelübde auferlegt, seine legendäre Kaffeesucht ist dem Konsum von gesundem Tee gewichen, der Twitter-Account ist stillgelegt, und die Wochenenden werden meist mit der Familie verbracht. Auch eine Umstellung, wie TSG zugibt.
Der Ur-Hesse ist in Bayern geboren und noch immer Bayern München-Fan. Seit einiger Zeit neigt sich seine Sympathie eher zu den Basketballern der Frankfurt-Skyliners. Sportlich schwingt sich der 50-Jährige aufs Rad und hat mit seiner Frau im Sommer die Alpen zu Fuß überquert. Übrigens: Nach Lkw-Fahrer (wie sein Vater) war der zweite Berufswunsch schon früh Entwicklungshelfer.
Von Stefan Schröder