In letzter Zeit fühlt sich der Schambes in Alzey verfolgt. Verfolgt von einem Vogel mit sehr lautem Organ.
In letzter Zeit habe ich das Gefühl, verfolgt zu werden. Aber nicht etwa von einem Menschen, nein. Vielmehr sind es kleine, pechschwarze, gefederte Tiere, die mir keine Ruhe mehr lassen. Die Krähen haben Balzzeit und sind überall dort, wo ich auch bin. Direkt vor den Fenstern der Redaktion sitzen etliche von ihnen. Und auch daheim haben sie sich in den Platanen vor der Tür eingenistet. Leider bin ich eine überzeugte „Mit-Offenem-Fenster-Schläferin“ und die Wohnung liegt im vierten Stock.
Den Rest können Sie sich wahrscheinlich schon denken. Pünktlich um fünf Uhr morgens wachen die Krähen auf und dann ist das Geschrei groß. Das ist wohl das städtische Äquivalent zum Dorfhahn. Beide sind gefiedert, beide stehen pünktlich auf und beide haben ein lautes Stimmorgan. Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich gönne den Vögeln ihre Balz natürlich. Aber trotzdem bin ich auch froh, wenn diese Zeit des Jahres wieder vorbei ist.