Junger Bensheimer spielt im „Staatsanwalt“ eine Episodenhauptrolle
Valentin Wilczek in seiner Rolle als Elias Meisinger mit Oberstaatsanwalt Bernd Reuther – gespielt von Rainer Hunold. Foto: ZDF/Andrea Enderlein
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BENSHEIM - (dr/ü). Mit vier Jahren war er in einem Werbespot für Frischkäse zu sehen. Seitdem hat Valentin Wilczek einiges erlebt. Mit Sascha Hehn reiste er auf dem Traumschiff, in der Sachsenklinik in Leipzig durfte er einen vom Schicksal gebeutelten Jungen mimen. An Weihnachten 2015 war er als Freund der Salzprinzessin in einer Märchenverfilmung zu sehen.
Heute Abend, 10. Februar, hat der sympathische 14-Jährige seinen nächsten größeren Auftritt in einer bekannten Serie. Valentin spielt eine Episodenhauptrolle im neuen Fall des „Staatsanwalts“ im ZDF. Ab 20.15 Uhr tritt er an der Seite von renommierten Schauspielern wie Rainer Hunold, Fiona Coors, Michaela May oder Simon Eckert in Erscheinung.
Valentin konnte sich im Casting gegen etliche Mitbewerber durchsetzen und erhielt die Rolle des Elias Meisinger. Dessen Vater, der Landwirt Jonas Meisinger, wird tot am Feldrand aufgefunden. Er wurde vergiftet. Der Bauer hatte sich als Gemeinderat und kämpferischer Gegner eines geplanten Windparks im Taunus nicht nur Freunde gemacht. Neben dem Betreiber der Windräder gab es auch im Dorf und sogar in der Familie Menschen, die Meisinger gerne losgeworden wären – darunter seine eigene Mutter, die im Ort als Kräuterhexe bekannt ist sowie Motiv und Möglichkeiten gehabt hätte.
Das Bensheimer Schauspieltalent erinnert sich noch gut an den Dreh in den Sommerferien. Sieben Tage dauerte der Einsatz in der Nähe von Köln. „Es war super und ein sehr nettes Team. Wir haben uns prima verstanden“, erzählt Valentin. Das sei zwar oft der Fall, aber dieses Mal sei es etwas Besonderes gewesen. Von den älteren Kollegen und dem Regisseur habe er Tipps bekommen und interessante Gespräche geführt.
Den Sprung in die Branche hatte er damals seinem älteren Bruder Vincent zu verdanken, der früh in der Kartei renommierter Agenturen geführt war. Schnell wurden Produzenten auf den Kleinen aufmerksam, der neben seinem Bruder am Set herumtobte und so gar keine Scheu vor der Kamera hatte. Es folgte besagte Werbung für Frischkäse – für Valentin der Einstieg ins Geschäft.
Ein Jahrzehnt und etliche Aufträge – auch im Ausland – später hat er immer noch den Wunsch, Schauspieler zu werden. Allerdings schätzt er die Situation beachtlich realistisch ein. „Es wäre schön. Aber es ist ziemlich schwer, davon zu leben. Selbst wenn es gut läuft, es ist eher unwahrscheinlich“, macht er sich keine Illusionen.
Der Markt ist seit Jahren überlaufen
Der Markt ist bereits seit Jahren überlaufen. Es sei keine Seltenheit, dass zu einem Casting 200 Kinder eingeladen werden. Und die meisten von ihnen wollen später hauptberuflich vor der Kamera stehen. Valentin Wilczek hat deshalb längst einen Plan B – oder besser Plan A: Am Goethe-Gymnasium, dort besucht er zurzeit die achte Klasse, das Abi bestehen, eine Ausbildung machen und nebenher schauspielern. Zukunftsperspektiven, die seine Mutter Kerstin gerne hören wird. Sie begleitet ihren Sohn nach wie vor auf seinen filmischen Missionen.
Was genau er allerdings später mal werden will, wie es bei Nachfragen von Erwachsenen so schön heißt, weiß er nicht genau. „Ideen habe ich viele. Vor allem möchte ich selbstständig arbeiten können.“
Wie nach dem „Staatsanwalt“ sein nächster Einsatz aussieht, steht bisher nicht fest. Aktuell nimmt er an einem Casting für einen VW-Werbespot teil. Wie gut die Chancen stehen, lässt sich nicht sagen. „Das Auswahlverfahren ist ganz am Anfang.“ Und die Konkurrenz wie immer groß.