HEPPENHEIM - (red). Die seit 1999 stattfindende Juniorwahl war ein Erfolg. Mehr als 3400 Schulen haben bundesweit teilgenommen, 188 davon in Hessen. Entsprechend hoch war die Teilnahme der Schüler: Knapp eine Million haben sich an der Wahl beteiligt. Es wurden bundesweit und in internationalen deutschsprachigen Schulen nahezu 800 000 Stimmen abgegeben, wodurch eine Wahlbeteiligung von 83 Prozent zustande gekommen ist.
Meister erhält das Direktmandat
Ganz vorne lag die CDU mit 27 Prozent Zustimmung. Die SPD ist mit 19,3 Prozent knapp noch zweite Kraft geworden, denn die Grünen waren sehr stark – knapp 18 Prozent. Der „Hype“ um Martin Schulz scheint auch bei den Schülern längst nachgelassen zu haben. Die SPD hat nahezu 3 Prozent im Vergleich zu 2013 verloren. Dadurch belegt sie den zweiten Platz bei den Änderungsraten. Getoppt werden diese -3 Prozent nur von den +3,6 Prozent der AfD.
Im Wahlkreis Bergstraße hat der Kandidat der CDU, Dr. Michael Meister, das imaginäre Direktmandat gewonnen und ist in den Bundestag eingezogen. Das entspricht dem tatsächlichen Wahlausgang.
Alles in allem zeigt sich ein ähnliches Ergebnis zur Bundestagswahl. Jedoch sieht man deutlich, dass der Jugend die (Um-)Welt bedeutend wichtiger ist als der wahlberechtigten Bevölkerung Deutschlands. Man könnte meinen, die Jugend sei sozialer als die Wahlberechtigten. Das Ergebnis der AfD mit „nur“ 6 Prozent im Vergleich zu dem mehr als doppelt so hohem Ergebnis in der Wirklichkeit widerlegt diese These nicht. Das Wahlergebnis der Juniorwahl kann man allerdings nicht als Wegweiser für die Politik der nächsten Jahrzehnte nehmen, da die Schüler noch nicht in die Berufswelt integriert sind.
Die Juniorwahl am Starkenburg-Gymnasium wurde dieses Jahr zum ersten Mal durch den 11er PoWi-Leistungskurs organisiert und geleitet. Damit es an eine echte Wahl erinnert, hatten die Schüler eine Wahlberechtigung bekommen, die sie am Wahltag samt einem Ausweis mitbringen mussten. Wer eins von beiden nicht dabei hatte, durfte nicht wählen. Angemeldet waren 13 Klassen/Kurse von der 7. bis zu 12. Klasse und somit knapp 260 Schüler, die alle wahlberechtigt waren. Gewählt wurde am Laptop, wodurch manche Schüler sich nicht vorbereitet fühlten, da „eine Wahl am Rechner immer noch was anderes ist, als auf Papier“. Manch einer empfindet diese Wahl auch nicht als Motivation, wählen zu gehen, da die Juniorwahl „nicht einer echten Wahl entspricht“.