Strafakte des "falschen Arztes" aus Heppenheim wird geprüft
Der vor einer Woche festgenommene 35-Jährige hatte sich mehrfach als Mediziner ausgegeben, ohne eine Zulassung zu haben.
Von rori
Symbolfoto: Harald Kaster
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HEPPENHEIM - Im Fall des vergangene Woche festgenommenen 35 Jahre alten "falschen Arztes" dauern die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft weiter an. Der Heppenheimer soll sich mithilfe von gefälschten Dokumenten eine Zulassung der Kassenärztlichen Vereinigung besorgt und anschließend im Oktober 2018 in einer Praxis im Kreis Bergstraße sowie im März 2019 in einer Klinik im Schwarzwald als Mediziner gearbeitet haben.
Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen soll sich der Beschuldigte als Internist aber auch als Facharzt anderer medizinischer Fachrichtungen ausgegeben haben. Wie die Staatsanwaltschaft vermeldet, könnte der angebliche Arzt in der Vergangenheit auch für weitere Betrugsfälle verantwortlich gewesen sein: "Derzeit wird geprüft, welche weiteren versuchten oder vollendeten Fälle des Betruges und der Urkundenfälschung ihm vorgeworfen werden können", erklärt Oberstaatsanwalt Knut Happel.
Unregelmäßigkeiten im Führungszeugnis
Gegenstand des Ermittlungsverfahrens sind demnach auch mehrere Fälle von ähnlichen Betrugsversuchen. "Das Vorliegen und die eventuelle Art von Vorstrafen wird derzeit überprüft", so Happel. Aufgeflogen war der 35-Jährige, weil der Kassenärztlichen Vereinigung Unregelmäßigkeiten im polizeilichen Führungszeugnis des Mannes auffielen. Am 8. April wurde der Verdächtige dann festgenommen, mehrere Anwesen in Heppenheim, im Wetteraukreis und im Landkreis Karlsruhe wurden durchsucht. Der Verdächtige räumte die Tatvorwürfe bei seiner Vernehmung ein.