Schuldunfähig: "Bombenleger von Viernheim" muss in geschlossene Psychiatrie
Weil er seine Zelle in Brand gesteckt hat, muss ein vor Jahren bereits als "Bombenleger von Viernheim" verurteilter Mann in die geschlossene Psychiatrie. Das Landgericht Darmstadt befand den 52-Jährigen am Donnerstag für schuldunfähig und ordnete die Unterbringung in einer entsprechenden Einrichtung an.
Von Stephan Köhnlein
Bei einem Brand in der Justizvollzugsanstalt in Weiterstadt erlitten drei Mitarbeiter eine Rauchgasvergiftung. Archivfoto: dpa
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DARMSTADT - Weil er seine Zelle in Brand gesteckt hat, muss ein vor Jahren bereits als "Bombenleger von Viernheim" verurteilter Mann in die geschlossene Psychiatrie. Das Landgericht Darmstadt befand den 52-Jährigen am Donnerstag für schuldunfähig und ordnete die Unterbringung in einer entsprechenden Einrichtung an. Es folgte damit dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte keinen konkreten Antrag gestellt, jedoch an der Notwendigkeit einer Unterbringung in einer geschlossenen Klinik gezweifelt. Im Prozess hatte ein Sachverständiger dem Angeklagten eine paranoide Schizophrenie mit Wahnvorstellungen bescheinigt.
Bei dem Brand in der Justizvollzugsanstalt Weiterstadt im August 2015 wurden laut Anklage drei Bedienstete durch Rauchgase verletzt. Der Mann selbst habe leichte Verletzungen erlitten.
Als "Bombenleger von Viernheim" wurde der Mann im Juni 2010 in Darmstadt zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Er hatte sich in Viernheim in Südhessen im Sommer 2009 mit der Polizei fast 28 Stunden lang einen Nervenkrieg geliefert. Der Waffennarr hatte sich nach Sprengsätzen gegen zwei Häuser in seiner Wohnung verschanzt. Sie war voll mit Sprengstoff, Handgranaten, Munition und Waffen.