Die Studenten üben mit den Schülern erste Griffe am Keyboard und anderen Instrumenten.
(Foto: Thorsten Gutschalk)
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LAMPERTHEIM - (chh). „Das ist ein Riesending für die Schüler, weil kein normaler Unterricht ist, sondern Erweiterung durch die Popmusikwelt“, freute sich Klassen- und Schulbandlehrer Marc Weinle. „Das macht den Reiz für die Schüler aus, dass sie vielleicht mal richtige Popstars werden.“ Die Mannheimer Popakademie gastierte mit dem Projekt „Pop macht Schule“ an der Lampertheimer Biedensand-Förderschule, mehrere Studenten der Hochschule vermittelten den Schülern das Produzieren und Komponieren von Popmusik.
Dabei lernten die Heranwachsenden nicht nur arabische Instrumente wie die Laute Oud und fernöstliche zitherähnliche Zupfinstrumente kennen, sondern durften auch ausprobieren, wie man an einem Computer Stücke generiert. Der Kreativität waren dabei keine Grenzen gesetzt. Zum Abschluss präsentierten sie ihre Resultate bei einem kleinen Konzert in der Mensa vor Eltern, Mitschülern und Lehrern.
Coole Sonnenbrillen wie ein Popstar
Dort stimmte die Grundstufe mit coolen Sonnenbrillen den Popsong „80 Millionen“ von Max Giesinger an. Zu echten Popstars, die sich oft als Stilikonen profilieren, gehört schließlich ein schillerndes Outfit. „Wir sind drei Wochen unterwegs und touren, wie man sich das so bei Musikern vorstellt“, gewährte Popakademie-Moderator Thilo Berndt einen Einblick in die Kreativarbeit der Studenten. Im Rahmen des Projekts „Pop macht Schule“ zur Nachwuchsförderung tingeln sie von Bildungsstätte zu Bildungsstätte.
Seit wenigen Monaten beschäftigt sich die kurpfälzische Popakademie wissenschaftlich mit dem Gospel-Genre. Als das Weltmusik-Ensemble spielte, machte sich in der Mensa schnell Räucherstäbchenstimmung breit. Mit ihren arabischen Instrumenten ließen die Teilnehmer meditative Klänge durch den Saal wandern. Im Kontrast dazu schmetterte eine Girl-Group den aktuellen Namika-Hit „Je ne parle pas français“. Textlich handelt diese Nummer von einem Mädchen, das von der eleganten Sprache eines attraktiven Franzosen fasziniert ist, obwohl sie die Worte nicht versteht.
Mit wummernden Hip-Hop-Beats, die mitreißen zu wussten, trat die Rap-Combo „Crew 2000“ auf. Ein Höhepunkt war der Kurzauftritt der Popakademie-Band „Ok.Danke.Tschüss“ mit Sängerin Eva Sauter, deren Mitglieder in der Biedensandschule in grellbunten Herrenanzügen erschienen. Mit ihrer Kostümierungslust wirkte die deutschsprachige Synthie-Combo wie ein Künstlerensemble der Achtziger-New-Wave-Epoche um die Talking Heads. „Wir wollen auf großen Bühnen spielen, auf Festivals, das ist unser Zukunftsplan“, erklärte Sängerin Eva Sauter (22) nach dem Auftritt.