Bei der Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl diskutieren (von links) Philip Krämer, Brian Röcke, Emely Dilchert,Marius Schmidt, und Julian Kruhmann mit den Schülern des Litauischen Gymnasiums in Hüttenfeld. Foto: Thorsten Gutschalk
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HÜTTENFELD - Politik auf Augenhöhe – was es damit auf sich hat, konnten rund 80 Schüler des Litauischen Gymnasiums am Dienstagmorgen während ihrer Schulzeit erfahren: Sie trafen sich im Schlosssaal zu einer Podiumsdiskussion mit jugendlichen Vertretern der etablierten Bundesparteien und hörten sich an, wie junge Menschen die große Politik sehen, wie sie die politischen Begebenheiten beeinflussen können und welche Motivation hinter ihrem Engagement steckt. Organisiert hatte die Veranstaltung Dr. Gabriele Hoffmann, Oberstufenleiterin und gerade gemeinsam mit ihrem Leistungskurs Politikwissenschaften der 12. Klasse mittendrin im Thema „Bundestagswahl“.
Gekommen waren an diesem Morgen Philip Krämer, Sprecher der Grünen Jugend Hessen und Stadtverordneter in Darmstadt, Brian Röcke, Vorsitzender der Jungen Liberalen Groß-Gerau und Stadtverordneter in Mörfelden-Walldorf, Marius Schmidt, Vorsitzender der Jungsozialisten im Kreis Bergstraße und Mitglied des Kreistages, und Julian Kuhlmann, seit einem Jahr Mitglied der Jungen Union. Und noch bis zum Frühjahr selbst Schüler des Litauischen Gymnasiums, jetzt auf dem Sprung ins Jurastudium in Heidelberg. Moderiert von Emely Dilchert, Landesvorstandsmitglied der Landesschülervertretung Hessen, dauerte es nicht lange, bis alle jungen Leute in einer politischen Diskussion verwickelt waren: Nach kurzer Vorstellungsrunde und knapper Darstellung der bundespolitischen Positionen ging es rasch zur Sache – im Mittelpunkt die Bildungspolitik und die Verteilung der Gelder.
Schule nimmt an Juniorwahl teil
Die Schüler der 12. und 9. Jahrgangsstufe mussten genau hinhören, um das schnelle Tempo der jungen Politiker mitmachen zu können und um der Moderatorin, der 17-jährigen Emely Dilchert, zu folgen. Die Schülerin aus Wiesbaden hatte die Zügel fest in der Hand, kontrollierte Redezeiten und ließ das Publikum nicht aus den Augen, band die Gymnasiasten mit Fragen und Aufforderungen immer wieder in die Diskussion mit ein.
„Nach den Sommerferien war das Thema Bundestagswahl sofort auf dem Lehrplan, die 12. Jahrgangsstufe hat an diesem Unterrichtsstoff deutlich mehr Interesse als die 9. Klasse. Dies liegt zum Teil auch daran, dass einige ältere Schüler schon wählen dürfen“, erklärte Sandra Haffa, die in Jahrgangsstufe 12 den Grundkurs Politik und Wirtschaft leitet. Sie hat allerdings in den vergangenen Tagen eine zunehmende Beachtung der Politik festgestellt: „Durch die Medienpräsenz und die politische Werbung steigt die Wahrnehmung der Bundestagswahl, das ist im Unterricht deutlich zu merken.“
In den vergangenen Wochen ging es im Schulgebäude schon öfters politisch interessant zu: „Wir hatten bereits mit Nicola Beer ein Mitglied des Landtages und mit Dr. Michael Meister einen Bundestagsabgeordneten zum Gespräch eingeladen, am 20. September wird noch Christine Lambrecht als Bundestagsabgeordnete sprechen“, erklärte Gabriele Hoffmann.
Um das politische Interesse weiter zu wecken und zu vertiefen, nimmt das Litauische Gymnasium übrigens auch an der diesjährigen Juniorwahl teil. Die Juniorwahl gibt es bereits seit 1999, mittlerweile beteiligen sich über 3000 Schulen in ganz Deutschland daran. Unter ihnen auch Schulen von der Bergstraße – von der Erich- Kästner-Schule in Bürstadt bis zum Starkenburg-Gymnasium in Heppenheim und der Alfred-Delp-Schule in Lampertheim. Die Juniorwahl wird unterstützt von den Landeszentralen für politische Bildung und steht in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft von Bundestagspräsident Norbert Lammert. Jugendliche, die nicht wahlberechtigt sind, dürfen am 21. September offiziell ihre Stimme abgeben und zur Auszählung nach Berlin schicken – im Litauischen Gymnasium findet das für die gesamte Oberstufe im Internatssaal statt.