RIMBACH/DARMSTADT - Aussage gegen Aussage ist die Situation bei einem Darmstädter Landgerichtsprozess, bei dem ein 47 Jahre alter Mann verdächtigt wird, in Rimbach seine Ex-Freundin mehrmals vergewaltigt zu haben, um sogenannten „Abschiedssex“ zu bekommen. Laut Anklage hatte die Frau Geschlechtsverkehr deutlich abgelehnt, sich dann aber aus Angst gefügt. Der Angeklagte, der seit 1. März in Untersuchungshaft ist, hatte erklärt, dass die sexuellen Handlungen einvernehmlich stattgefunden hätten.
Das Gericht prüft somit Hinweise und Aussagen, um einschätzen zu können, welche Seite glaubwürdiger sein könnte. Am Dienstag wurde im Landgericht unter anderem die Aussage einer anderen ehemaligen Freundin des Angeklagten verlesen, mit der der Mann 2013 zusammen war. Derzufolge soll der Angeklagte sie nach einem Streit im Genick gepackt und ihr Gesicht in eine Couch gedrückt haben.
Freunde und Bekannte der mutmaßlich Geschädigten schilderten im Landgericht, wie sie die Frau am 1. März erlebt hatten. „Sie wirkte aufgelöst und hat gezittert“, schilderte ein Zeuge, wie die Ex-Freundin des Angeklagten vor seiner Tür in Rimbach stand und um Hilfe bat. „Sie hatte Todesangst und dass er ihr was antut.“ Sie habe auch gesagt, dass sie mehrmals vergewaltigt worden sei, sagte der Zeuge. Ähnliches schilderte ein mit der mutmaßlich Geschädigten befreundetes Ehepaar aus Wald-Michelbach, bei dem die Frau dann einige Nächte übernachtete.
Das Ehepaar und eine Polizistin, die die Frau vernommen hatte, berichteten übereinstimmend, dass sie sich auch Gedanken machte, dass eine Anzeige für den Angeklagten bedeute, dass er möglicherweise seinen Arbeitsplatz verliert. Der Prozess wird am 23. August fortgesetzt.