Rimbacher Freundeskreis ehrt Wolfgang Lehmann

Mit Wolfgang Lehmann (vorne) freuen sich (stehend von links): Markus Wilhelm, Beate Wilhelm, Sybille Schubert, Hartmut Neumann, Iris Embach, Heidrun Lammers und Sabrina Born. Foto: Katja Gesche
RIMBACH - Ein ganz besonderes Jubiläum stand bei der Jahresversammlung des Freundeskreises der Martin-Luther-Schule (MLS) im Mittelpunkt. Wolfgang Lehmann wurde für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Dies ist etwas Außergewöhnliches im Freundeskreis, denn er setzt sich vor allem aus Mitgliedern zusammen, deren Nachwuchs gerade die Schule besucht.
Wolfgang Lehmann, heute 89 Jahre alt, engagierte sich dagegen erst im Vorstand, als seine Kinder schon die Schule abgeschlossen hatten. Drei Jahre lang war er stellvertretender Vorsitzender des Freundeskreises und danach, von 1979 bis 1983, vier Jahre lang Vorsitzender.
Sabrina Born, die heute dieses Amt ausübt, erinnerte daran, wie Lehmann in jener Zeit wichtige Weichen gestellt hat. „Er hat einiges im Freundeskreis auf die professionelle Schiene gebracht“, erklärte sie. So wurden Unterlagen systematischer geordnet, die Mitgliederverwaltung verbessert und zudem eingeführt, dass Lehrer Projekte vorstellen, für die sie Zuschüsse wünschen. Auch erzählte sie die Anekdote, wie auf Lehmanns Anregung hin einer Mutter geholfen wurde. Die war Landwirtin und wusste nicht, wie sie angesichts eines schwerkranken Mannes die Ernte einbringen sollte. Lehmann motivierte den damaligen Lehrer und Landwirt Karl Rettig, mit seinen Oberstufenschülern zu helfen.
Sein Engagement über jene Zeit hinaus, in der seine Kinder die Schule besuchten, begründete Lehmann mit einer engen Verbundenheit zur MLS. Sehr wichtig war und ist Lehmann dabei seine Rolle als Zeitzeuge. Lehmann erinnerte daran, wie der damalige Lehrer Dr. Detlef Mahnke ihn vor vielen Jahren bat, von seinen Erlebnissen am Ende des Zweiten Weltkrieges zu erzählen. Dies fiel ihm nach eigenem Bekunden anfangs sehr schwer. „Aber es war damals ein wichtiger Start. Ich habe mich dadurch freigesprochen.“
Lehmann wurde als Knabe schwer verletzt, als ein abgeschossener amerikanischer Bomber in seinem Lausitzer Heimatort Großräschen abstürzte. Außerdem war er als 16-Jähriger grundlos von der Roten Armee in einem Lager interniert, wurde misshandelt und nach Sibirien deportiert. Damit dieser in der DDR tabuisierte und nach der Wende wenig beachtete Aspekt der Geschichte nicht in Vergessenheit gerät, spricht Lehmann vor allem mit Jugendlichen über diese Zeit und kümmert sich um Ausstellungen zum Thema.
Ansonsten standen bei der Jahresversammlung Neuwahlen an. Sabrina Born bleibt Vorsitzende, Sybille Schubert zweite Vorsitzende. Markus Wilhelm, nun neuer Rechner, hatte das Amt schon im letzten Sommer kommissarisch übernommen. Schulleiterin Beate Wilhelm bleibt per Amt Mitglied des Vorstands. Beisitzer wurden Iris Embach, Nicole Wagner, Christian Hoppe und Heidrun Lammers. Die Kasse führen Claudia Rauch und Katja Schmelz.
Ebenso einstimmig wie die Neuwahlen verlief auch die Abstimmung zum Förderplan, der unter anderem in Musikinstrumente, Sportzubehör und naturwissenschaftliches Equipment investiert. Einzelne Großmaßnahmen sind für 2019 nicht geplant. Aktuell hat der Förderkreis 334 Mitglieder. Zu wenig, findet der Vorstand. Born appellierte daher an die Eltern, dem Verein beizutreten und damit die Schüler zu unterstützen.