Eltern können Jugendliche bei der Berufswahl viel helfen

Die Jugendberufshilfe Lampertheim des Diakonischen Werks unterstützt Schüler und Eltern mit Gesprächen und praktischen Übungen bei der Wahl der richtigen Beschäftigung. Archivfoto: Thorsten Gutschalk
© Archivfoto: Thorsten Gutschalk

Die Jugendberufshilfe des Diakonischen Werks in Lampertheim gibt Tipps, wie Eltern ihre Kinder bei der Berufswahl unterstützen können. Der erste Schritt ist, eigene Stärken...

Anzeige

LAMPERTHEIM. Wer seine Kinder bei der Berufswahl unterstützen möchte, der kann sich dafür beim Diakonischen Werk Bergstraße nützliche Informationen holen. Regelmäßig finden hier Elternabende statt. Die Beraterinnen Tatjana Maier-Borst und Kerstin Biehal stehen aber auch in einer offenen Sprechstunde und zu persönlichen Gesprächsterminen zur Verfügung.

Sich für einen Beruf oder eine Ausbildung zu entscheiden und frühzeitig alle nötigen Schritte einzuleiten, das ist nicht immer einfach. Erst recht, wenn sich die Berufssuchenden in der Pubertät befinden. „Wir glauben, dass die Unterstützung der Eltern da essenziell ist und wir bieten gerne Hilfe zur Selbsthilfe“, sagt Tatjana Maier-Borst. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Kerstin Biehal hat die Beraterin der Fachstelle Jugendberufshilfe einen Plan in drei Schritten erarbeitet, der Eltern die Unterstützung ihres Nachwuchses erleichtern soll.

„Als Schritt eins betrachten wir die Selbstreflexion“, erklärt Biehal, die ihren Klienten rät, sich und die eigenen Stärken und Schwächen zu hinterfragen. „Was kann ich, was interessiert mich, was will ich?“, bringt sie es in kurzen Fragen auf den Punkt. Dabei könnten die Meinungen von Eltern und Jugendlichen auch manches Mal auseinandergehen. „Die Erwachsenen sollen dann an ihren Berufsstart denken. Ist alles geradlinig verlaufen. Habe ich den Beruf erlernt, den ich wollte, oder den mir meine Eltern aufdiktiert haben?“ Kinder und Jugendlichen schauten sich viel von ihren Eltern ab. Manchmal resultiere daraus aber, genau das Gegenteilige machen zu wollen, mahnt die Beraterin.

Anzeige

Nicht alles verlaufe gradlinig und nicht alles klappe beim ersten Mal. Wichtig und unabdingbar sei daher die Informationssicherung. Fristen und Termine, Anforderungen, das alles sollte im Vorfeld geklärt werden. „Erst dann schließt sich Phase zwei an. Wir nennen das die Entscheidung“, so Kerstin Biehal. Die Jugendlichen benennen dann ihren Berufswunsch und was sie bereit sind, dafür zu tun.

Viele zieht es in große Unternehmen

Die Erfahrung der vergangenen Jahre habe gezeigt, dass junge Menschen sich oftmals einen Job oder eine Ausbildung in großen Unternehmen wünschten. „Sie verbinden damit Sicherheit und Qualität“, weiß Tatjana Maier-Borst. Auch Handwerksberufe werden so immer öfter in Erwägung gezogen. „Wir erleben da eine große Offenheit. Auch die Bereitschaft, Lücken durch Praktika zu überbrücken“, sagt die Beraterin.

Gemeinsam mit ihrer Kollegin empfiehlt sie, mehrere Bewerbungen zu schreiben, für den Einstellungstest zu lernen und Bewerbungsgespräche zu üben, „Das ist Phase drei und hier können die Eltern viel helfen!“

Sei man sich nicht sicher, dann kann auch in diesem Fall wieder bei der Diakonie angefragt werden. „Wie eine Bewerbung aussehen soll und welche Fragen in den Gesprächen kommen können, das spielen wir gerne mit den Familien durch“, so Kerstin Biehal.

Anzeige

Durch ihre Arbeit will sie den jungen Menschen schließlich Mut und Lust auf die Berufswelt machen. „Wichtig ist, sich von kleinen Rückschlägen nicht unterkriegen zu lassen.“ Um gut vorbereitet zu sein, empfehlen die Berater, sich während der Schulzeit immer mal wieder Gedanken über einen möglichen Beruf zu machen.

Besonders das Schul-Praktikum könnte hier Anhaltspunkte liefern. Ein Jahr vor Schulabschluss empfiehlt es sich auch, mit den Lehrern zu sprechen. „Die Noten sind ja sehr wichtig. Eventuell müssen Zusatzqualifikationen erbracht werden“, weiß Kerstin Biehal.