„Melodien von uns für Sie“

Manfred Boxheimer leitet den Auftritt des gastgebenden Männerchors. Foto: Thorsten Gutschalk
© Thorsten Gutschalk

Themenkonzert des Sängerquartetts Liederkranz mit Mainzer Hofsänger Stefan Zier

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HOFHEIM/RIED. Im ZDF sieht und hört man Opernsänger Stefan Zier alljährlich bei „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht“ zum rauschenden Finale der närrischen TV-Sitzung mit den Mainzer Hofsängern. Jetzt war er Gast im Bürgerhaus Hofheim beim Männerchor des Sängerquartetts Liederkranz beim stimmungsvollen Konzert „Beliebte Melodien von uns für Sie“ unter Leitung von Dirigent Manfred Boxheimer mit Beteiligung von Sopranistin Bärbel Bartonitz aus Gernsheim und Pianistin Ju-Hee Oh aus Mannheim.

„Warten Sie bitte mit ihrem Beifall bis zum Ende“, wünschte sich Moderator Rudi Jäger, der humorvoll durch den Auftritt führte. Dennoch wollten sich einige Besucher nicht daran halten und klatschten einige Male reflexhaft in die Hände. Unterteilt war das bestens besuchte Konzert in die vier programmatischen Themenfelder „In der Natur“, „Unter südlicher Sonne“, „Heiteres“ und „Am Abend“. Fast alle Stühle im Saal waren besetzt, nur wenige Plätze blieben frei. Zur Eröffnung stimmte der Männerchor ein Wanderlieder-Potpourri an, darunter der unverzichtbare Gassenhauer „Das Wandern ist des Müllers Lust“ sowie eine Hymne auf das Heimatland.

„Wissen Sie, wie viele Tasten ein Klavier hat?“, erkundigte sich Moderator Rudi Jäger. „Es sind 88, davon 36 schwarze Tasten. Sie beherrscht diese Tasten fantastisch“, klärte Moderator Jäger in Bezug auf Pianistin Ju-Hee Oh auf, die aus der südkoreanischen Hauptstadt Seoul stammt und seit 2009 an der Lampertheimer Musikschule unterrichtet. Die Wahl-Mannheimerin interpretierte ein Impromptu des Komponisten Franz Schubert.

Vor sechs Jahren hatte Moderator Rudi Jäger bereits das Jubiläumskonzert des Sängerquartetts Liederkranz zum 100-jährigen Bestehen moderiert. „Ich bin ehrenamtlicher Moderator und Hobby-DJ, dadurch bleibt man jung“, schilderte der 68-Jährige in der Pause. „Ich habe auch schon im Weinzelt auf dem Wormser Backfischfest aufgelegt“, erläuterte Sprachvirtuose Jäger.

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Wie studiert die professionelle Pianistin Ju-Hee Oh neue Stücke ein? „Ich lese mir die Noten sorgfältig durch und versuche, den Sinn zu finden, die Struktur zu analysieren, was der Komponist durch die Musik sagen will. Um mit meiner Seele die Partituren zu spielen“, erzählte die Pianistin. Beim Lesen der Notenblätter hört die Asiatin die niedergeschriebenen Melodien im Kopf.

In der zweiten Hälfte des Konzerts brachte das Ensemble die Lieder „Auf der schwäbsche Eise’bahne“, „Der Schwur“, „Der Junggeselle“ und den „Zottelmarsch“ zu Gehör.

Von Volksliedern bis zu Beethoven

In dem tierischen Lied „Der Hahn von Onkel Giacometo“ imitierten die Chorsänger stimmlich das Gackern und Krähen von Hühnern und Hähnen. Mit einem Sektglas in der Hand gab Sopranistin Bärbel Bartonitz solistisch die berühmte Nummer „Das Schwipslied“ zum Besten, inhaltlich dreht sich dieser Liedtext um den leichten Alkoholrausch einer Frau.

Darüber hinaus stimmten die Künstler die Mondscheinsonate von Beethoven, das Chianti-Lied, „La Montanara“, „Griechischer Wein“ von Udo Jürgens, „Funiculi, Funicula“, das Handwerker-Abendgebet und den Titel „Musik ist meine Welt“ an.

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Von Christian Hofmann