Seit Jahrzehnten fördert der Missionskreis Hilfsprojekte in Indien. Im Jahres-Rundbrief berichten die Verantwortlichen nun über die kritische Lage.
DIEBURG. (bs). Seit Jahrzehnten sind Herbert und Margit Prokosch für Missionskreis Indienhilfe der Pfarrei „St. Peter und Paul“ ehrenamtlich aktiv. In einem Rundbrief berichten sie nun über die teils kritische Situation bei den unterstützten Projekten in Indien. Die christlichen Kirchen hätten es dort schwer unter einer Regierung, die das alte Kastensystem gelten lasse, in dem die Menschen von Geburt nach hinduistischen Vorstellungen schicksalhaft eingebunden seien.
Nach der christlichen Glaubenslehre seien alle Menschen vor Gott gleich. Daher würden durch den Missionskreis seit Jahren auch kastenlose und damit fast rechtlose Mädchen in einem Projekt gefördert, das ihnen Zugang zu schulischer Bildung und einem Beruf ermögliche. Herbert Prokosch, der vor einigen Jahren mit seiner Frau vor Ort in Indien viel Elend gesehen habe, berichtet, wie zu Beginn dieses Jahres von der Regierung etwa 10.000 Konten von Hilfsorganisationen von einem auf den anderen Tag geschlossen wurden.
Auch die der vom Dieburger Missionskreis unterstützten Mutter-Theresa-Schwestern. Für die Hilfsprojekte mussten bei der Zentralbank in Delhi neue Konten eingerichtet werden. Dorthin müssen nun die Spendengelder geleitet werden. „Sie kommen aber an“, versichert Herbert Prokosch, der Kontakte zu Personen und Institutionen in Indien hat.
Der Missionskreis unterstütze auch ein Heim für HIV-infizierte Kinder und Behindertenheime. Dank einer hohen fünfstelligen Zuwendung der Merck-Family-Foundation hätten in diesem Jahr besonders Arme in 66 Gemeinden der Diözese Ooty bei vier Hilfsaktionen mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgt werden können. Besonders Hilfsbedürftige hätten Kleintiere zur Selbstversorgung erhalten, die Frauen Nähmaschinen, damit sie zum Lebensunterhalt ihrer Familien beitragen könnten. Fast 10.000 bitterarme Menschen wurden so unterstützt, erwähnt Herbert Prokosch und bittet um weitere Spenden. Zwei weitere Hilfsaktionen seien derzeit in Vorbereitung.
Der Missionskreis hat ein Konto der Pfarrei „St. Peter und Paul“ unter dem Stichwort Missionskreis Indienhilfe bei der Sparkasse Dieburg unter IBAN: DE295085 2651 0032 0793 29 eingerichtet. Spendenquittungen werden ausgestellt. Kontakt gibt es über Margit und Herbert Prokosch, Friedrich-Ebert-Str. 15, 64807 Dieburg, Telefon 06071-23122, E-Mail: herbert.prokosch@web.de.