Solarstrom in der Diskussion

Eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage braucht Platz. Platz, der auch für Landwirte interessant ist. Archivfoto: Sascha Lotz
© Archivfoto: Sascha Lotz

Kommt eine Begrenzung der Fläche für Freiflächen-Photovoltaik in Groß-Bieberau? Landwirte befürchten weitere Stilllegungen von Agrarflächen.

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GROSS-BIEBERAU. Die Freiflächen-Photovoltaik (PV) wird aktuell in den meisten Kommunen behandelt, so auch in Groß-Bieberau. Bürgermeisterin Anja Vogt berichtete, dass aktuell mehrere Investoren auf die Stadt zugekommen seien, mit Anfragen, Freiflächen-PV-Anlagen auf Flächen mit Südausrichtung errichten zu dürfen. Auch die Stadt Groß-Bieberau ist Eigentümerin eines für eine Anlage in Frage kommenden Grundstücks. Die Stadt steht allerdings wie andere Kommunen im Landkreis im Spannungsfeld, auf der einen Seite klimaneutral werden zu wollen, auf der anderen Seite aber auch die landwirtschaftlichen Flächen für die Lebensmittelproduktion erhalten zu wollen.

Im Antrag der Verwaltung wurde deshalb bei der vergangenen Stadtverordnetenversammlung vom Magistrat vorgeschlagen, die Flächen für die Freiflächen-PV auf zwölf Hektar zu begrenzen. Gegen den Vorschlag der CDU, weitere drei Hektar für Kleinflächen-PV von privaten Nutzern zu genehmigen, wandte sich in der Bürgerfragestunde ein Landwirt. Die Landwirte seien aufgrund neuer gesetzlicher Bestimmungen sowieso schon gezwungen, vier Prozent ihrer Flächen aus der Produktion zu nehmen, es fielen also immer mehr Flächen aus der landwirtschaftlichen Produktion.

Alle Parteien im Groß-Bieberauer Parlament sind sich wohl einig, dass die Freiflächen-PV eine sinnvolle Maßnahme ist, bei dem Bestreben der Stadt klimaneutral zu werden. Bei einer Freiflächen-PV-Anlage auf fünf Hektar könnten nach Aussage der potenziellen Anbieter solcher Anlagen rund 1500 Haushalte mit Strom versorgt werden.

Weil die Stadtverordneten nach einiger Diskussion noch Beratungsbedarf zu diesem Tagesordnungspunkt sahen, beantragte die SPD die Überweisung des Antrags in den Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Bauen und Verkehr. Dem Antrag wurde mehrheitlich stattgegeben.