Tote Reiterin: Warum Bürger bei Suche nicht helfen sollten

Zwei Pferde stehen auf einer Wiese bei Brandau, Gemeinde Modautal.

Das Polizeipräsidium Südhessen erläutert, warum die Einsatzleitung bewusst auf die Hilfe bei der Suche nach der vermissten Frau in Modautal verzichtet hat.

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Modautal/Darmstadt.An der Suchaktion in Zusammenhang mit der vermissten und später tot aufgefundenen Reiterin in Modautal in der Nacht zum Freitag hätten sich Bürger gern beteiligt und sich deshalb an die Polizei gewandt. Das teilt das Polizeipräsidium Südhessen mit. Die Einsatzleitung des Polizeipräsidiums hatte bewusst auf den Einsatz von zahlreichen Freiwilligen verzichtet, wie es in einer Mitteilung des Polizeipräsidiums heißt. Wie berichtet, war die 28 Jahre alte Frau aus Darmstadt in den frühen Morgenstunden in einem Wald in Lützelbach tot aufgefunden worden. Die Polizei geht derzeit von einem Unglücksfall aus.

„Wir können die Sorgen und Fragen der Bürgerinnen und Bürger gut nachvollziehen. Auch wir bedauern diesen tragischen Unfall sehr. Bis zuletzt hatten wir alle gehofft, die junge Reiterin zu finden und ihr noch helfen zu können“, heißt es in der Mitteilung des Polizeipräsidiums.

Wärmebildkamera erfasst jede Person

Für den Erfolg der Suchaktion seien koordinierte, aufeinander abgestimmte Maßnahmen zwischen Einsatzkräften von Polizei und Feuerwehr, den Fährtensuchhunden für vermisste Menschen, dem Einsatz einer Drohne mit Wärmebildkamera und des Polizeihubschraubers unerlässlich gewesen.

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„Insbesondere der Einsatz der Wärmebildkameras erfordert ein koordiniertes und abgestimmtes Vorgehen, da die Piloten sonst unzählige Wärmequellen ausfindig gemacht hätten“, heißt es weiter. Hierzu zähle jede Person, die in diesem Waldbereich unterwegs ist. „Eine Unterscheidung zwischen der Vermissten und den Suchenden wäre nicht mehr möglich gewesen, hätte wiederum Einsatzkräfte gebunden und zur Verzögerung der eigentlichen Suche geführt“, erläutert das Polizeipräsidium.

Handy führt zu der Vermissten

Durch die Ortung des Handys habe die Suche eingegrenzt werden können. Mit Hilfe des Hubschraubers war das Pferd der Reiterin zwischen Brandau und Webern gefunden worden. Das Handy der Frau habe sich am Sattel befunden. Damit konnte die Strecke, die die Reiterin zurückgelegt hatte, nachverfolgt und die Reiterin aufgefunden werden.

„Auch wenn sich viele Freiwillige gerne aktiv an der Suche beteiligt hätten, so haben die Bürgerinnen und Bürger uns durch ihr Verhalten und ihre Einsatzbereitschaft sehr unterstützt“, heißt es von der Polizei.