
Der 500-Kilo-Sprengsatz aus dem Zweiten Weltkrieg, der bei Röhm gefunden wurde, hat den Landkreis Darmstadt-Dieburg verlassen. Jetzt ist sie auf dem Weg nach Mittelhessen.
Weiterstadt.Den Abtransport der 500-Kilo-Bombe aus Weiterstadt nach deren Entschärfung am Mittwoch dürften nur noch die wenigsten mitbekommen haben. Wie berichtet, war der US-Sprengsatz aus dem Zweiten Weltkrieg um 12.52 Uhr entschärft worden. Zuvor war seit 8 Uhr ein Radius von rund einem Kilometer rund um die Fundstelle auf dem Gelände der Firma Röhm in der Riedbahnstraße evakuiert worden. Auch die Bundesstraßen 3 und 42 waren gesperrt worden, der Bahnverkehr durfte das Sperrgebiet ebenfalls nicht durchqueren.
Ausbau von Kopfzünder in 40 Minuten
Die Bombe wurde in einen schwarzen Plastiksack verpackt, weil der Bombenkörper geöffnet war. So wurde sichergestellt, dass kein Sprengstoff oder andere Bestandteile herausfielen. Bei der Entschärfung hatte der Kampfmittelräumdienst des Regierungspräsidiums (RP) Darmstadt festgestellt, dass ein Teil des Hecks der Bombe fehlte und auch der Heckzünder. Üblicherweise sei diese Bombe mit einem Heck- und einem Kopfzünder ausgestattet, hatte RP-Sprecher Matthias Schaider am Mittwoch erklärt. Der Ausbau des Kopfzünders gelang innerhalb von gut 40 Minuten. Wäre das nicht möglich gewesen, hätte die Bombe gesprengt werden müssen. Das hätte die Aktion um mehrere Stunden verlängert. So aber konnte die Bombe relativ zügig abtransportiert werden.
Gefahren wurde sie nach Mittelhessen, wo sie derzeit noch in einem Bunker des Kampfmittelräumdienstes lagert. Und sie lagert dort so lange, bis eine Spezialfirma kommt und sie in ihre Bestandteile zerlegt, wie Schaider auf Anfrage dieser Zeitung erklärt. Die einzelnen Komponenten werden dann fachgerecht entsorgt.
Die fünf Meter tiefe Grube, die für eine kontrollierte Sprengung neben der Bombe gebaggert worden war, konnte wieder zugeschüttet werden. Sie wurde nicht gebraucht.