Donnerstag,
07.11.2019 - 00:00
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Grüne fordern Ermittlungen wegen Quecksilber im HIM-Ofen
Die Biebesheimer Grünen kritisieren den Müllentsorger wegen der Ankündigung, eine illegale Anlieferung von 60 Kilogramm Quecksilber nicht strafrechtlich zu verfolgen.
Von Marion Menrath
Redakteurin Groß-Gerau
BIEBESHEIM - „Unbegreiflich“ sei die Haltung der HIM GmbH hinsichtlich der illegalen Anlieferung von 60 Kilogramm Quecksilber, schreiben die Biebesheimer Grünen in einer Pressemitteilung. Da die illegale Anlieferung von hochgiftigem Quecksilber Auswirkungen auf die Umwelt und auf die Gesundheit von Menschen haben könne, sei diese Straftat zu verfolgen. „Wer dies nicht tut, macht sich mitschuldig“, so Ursula Hammann für die Biebesheimer Grünen.
Geschäftsführer Andreas Ellerkmann hatte im HIM-Umweltbeirat gesagt, dass man auf Anzeige gegen Unbekannt verzichtet habe, weil es nach Einschätzung der HIM nicht möglich sei, den Verursacher der Belastung nachträglich festzustellen und man unschuldige Kunden nicht mit Ermittlungen belästige wolle (das ECHO berichtete).
„Hier besteht offensichtlich eine Straftat, die von der HIM nicht angezeigt werden soll“, schreiben dazu die Grünen. Die genannten Gründe seien abenteuerlich und „laden gerade zu weiteren illegalen Anlieferungen ein“. Wenn der Verursacher laut HIM auf etwa 20 Lkw-Anlieferungen eingegrenzt werden könne und es sich vermutlich um mehrere kleinere geschlossene Gebinde, etwa Eimer mit Quecksilbersalzen, gehandelt habe, so sei dem nachzugehen.
Insgesamt 400 Gramm Quecksilber seien in die Außenluft gelangt. Der Halbstundenwert wurde 152 Mal überschritten. Schon im laufenden Betrieb komme es immer wieder zu Überschreitungen der Grenzwerte bei Quecksilber-Emissionen. Mit Sorgen sähen die Grünen, dass dieses Problem noch immer nicht gelöst wurde. Bereits im Human-Biomonitoring Projekt sei festgestellt worden, dass die Ursachen für die vergleichsweise höheren Quecksilberbelastungen bei Kindern aus Biebesheim und Umgebung ungeklärt seien.