Rheinsteine Ried beim Biebesheimer Weihnachtsmarkt
Die Facebook-Gruppe wirbt beim Weihnachtsmarkt für das Steinemalhobby. Gegen eine Spende dürfen die Besucher sich einen Stein aussuchen. Der Erlös geht an das Tierheim Gernsheim.
Von Marion Menrath
Redakteurin Groß-Gerau
Ihre erste Ausstellung bereitet die Facebook-Gruppe Rheinsteine Ried für den Weihnachtsmarkt Biebesheim vor. Unser Foto zeigt (von links) Daniela Mangold und Carmen Diehl.
(Foto: Vollformat/Robert Heiler)
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BIEBESHEIM - Die Steinemalerei breitet sich aus. Wer einmal angefangen hat, mag kaum mehr damit aufhören. Mittlerweile wurden erste Steinemalsets bei Discountern gesichtet und waren Acrylstifte in einigen Läden bereits ausverkauft. Noch immer herrscht eine Stimmung wie beim Ostereiersuchen, wenn liebevoll bemalte Steine an unerwarteten Stellen im Freien gefunden, der Fund im Internet gepostet wird und so die Künstler wissen, was aus ihren Werken geworden ist.
Die Biebesheimerin Daniela Mangold hatte das Hobby über die Facebook-Gruppe Rheinsteine Ried in der Region bekannt gemacht. Nun will die Gruppe erstmals beim Weihnachtsmarkt in Biebesheim am Wochenende 30. November/1. Dezember auf dem Marktplatz mit weihnachtlich gestalteten Steinen für ihr Hobby werben.
Kulturamtsleiter Toni Schmidt stelle der Gruppe dafür die Tribüne zur Verfügung. „Obendrauf steht der Weihnachtsbaum, unten drunter werden auf der Tribüne an einem gesammelten Ort die Steine ausgelegt“, erläutert Daniela Mangold. Suchen muss beim Weihnachtsmarkt also niemand. Wer wolle, dürfe sich gegen eine Spende einen Stein aussuchen und mitnehmen. Die Spenden sollen dem Tierheim in Klein-Rohrheim zugutekommen. Darauf habe sich die Gruppe geeinigt. „Die können das Geld für Futter gut gebrauchen“, betont die Biebesheimerin. Außerdem dürfe die Gruppe Flyer verteilen.
WEIHNACHTSMARKT BIEBESHEIM
Die Gemeinde Biebesheim lädt für Samstag, 30. November, und Sonntag, 1. Dezember, zum Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz ein. Eine lebendige Krippe wird in der Albert-Hammann-Straße aufgebaut werden. Der Nikolaus kommt an beiden Tagen jeweils um 17 Uhr. Der Evangelische Bläserchor tritt um 18 Uhr auf. Am Samstag ist für 20.30 Uhr eine spektakuläre Feuershow geplant.
Geöffnet ist der Weihnachtsmarkt am Samstag von 15 bis 22 Uhr und am Sonntag von 15 bis 20 Uhr. (mam)
Die Arbeit an den Steinen hat bereits begonnen. Vor einem Monat machte Daniela Mangold mit einem Aufruf auf die Aktion aufmerksam. Sie ist zuversichtlich, dass genügend Steine zusammenkommen, dass es für zwei Tage Weihnachtsmarkt reicht. Die Initiatorin freut sich, dass auch die Mädchen und Jungen von der Wilhelm-Jockel-Kita mitmachen: „Es muss nicht alles ganz perfekt sein. Damit man sieht, dass auch Kinder gemalt haben“, betont sie.
Und auch die Facebook-Gruppe wächst: Hatte sie Ende Juli noch 500 Mitglieder, waren es gestern bereits 2180. Auch die Hessenschau hat bereits über die Gruppe berichtet. Für einen Beitrag von zweieinhalb Minuten hätten fünf Leute dreieinhalb Stunden gedreht – am Rhein, bei ihr Zuhause und auf dem Marktplatz, staunt Daniela Mangold noch immer.
Mittlerweile hilft Carmen Diehl als zweite Moderatorin in der Gruppe. Sie habe bisher 20 Steine gestaltet, erzählt Carmen Diehl. Auch ihre Tochter und deren Freund machten mit. Einen Leuchtturm auf einen Stein zu bringen sei wegen der Proportionen viel einfacher als auf ein Din-A4-Blatt, hat sie festgestellt. Seit dem Sommer sind zahlreiche andere regionalen Gruppen entstanden: die Steerer Steine in Wallerstädten, Griesemer Schdoo in Griesheim, Modauer Steine in Pfungstadt und Darmstadt Steine.
Daniela Mangold hat sich mittlerweile ein Malzimmer im Keller eingerichtet und auch bei den Stiften „aufgerüstet“, wie sie sagt. Bei ihr geht es ebenfalls längst weihnachtlich zu: Nikoläuse mit roten Mützen, Weihnachtsbäume, eine Maus auf einer Weihnachtskugel, Rentiere mit roten Nasen, Schneemänner und Eisbären geben sich ein Stelldichein. Weit über 500 Steine habe sie mittlerweile bemalt, schätzt sie. Das Material sucht sie nach wie vor bei Wind und Wetter mit dem anderthalb Jahre alten Labrador „Marley“ am Rhein.
„Es soll Freude machen. Man freut sich wie eine Schneekönigin, wenn man einen schönen Stein findet“, sagt Carmen Diehl. Das Leben sei sonst so trist und grau. „Sogar die Kinder laufen und gucken nach Steinen und nicht nur auf die Playstation“, betont sie.