Heitere Zeit im Grünen beim Stammtisch des Obst-und Gartenbau-Vereins
Von Charlotte Martin
Der Gang übers wildkräuterbewachsene Gelände gehört zum Stammtischtreffen. Um einen ausladenden Apfelbaum versammeln sich (vorne von links): Edeltraut Heger, Marion Kreke, Pressewart Thomas Seligmann und Vorsitzender Kurt Heger. Hinten: Ulrike und Marcellus Fowinkel (stellvertretender Vorsitzender) mit Labrador-Retriever Aymo. Foto: Vollformat/Robert Heiler
( Foto: Vollformat/Robert Heiler)
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DORNHEIM - Kurt Heger lehnt sich zurück, genießt am lauen Sommerabend ein Glas Apfelwein: Vorm Vereinsheim, das 1993/94 auf dem Areal des Obst-und Gartenbauvereins (OGV) in Selbsthilfe errichtet worden ist, sitzt der Vereinsvorsitzende mit Freunden beim ersten Stammtisch des Vereins zusammen.
Auf urigen Holzbänken hat sich eine frohe Runde versammelt, vorwiegend Mitglieder des Vorstands. „Die Idee, einen Stammtisch zu gründen, kam vor Jahren auf. Damals ist die Sache eingeschlafen – diesmal bleiben wir dran“, sagt Kurt Heger (67), dessen Ehefrau Edeltraut hinzufügt: „Das Gelände ist so schön, herrlich zum Ausspannen nach Feierabend.“ Willkommen sei zum Stammtisch jeder, nicht nur Vereinsmitglieder. Dass die Gruppe beim ersten Treff am lauen Freitagabend überschaubar bleibt, ändere nichts daran, den Stammtisch zur Sommerzeit zu etablieren, so Heger. „Das spricht sich rum.“ Denn die Vereinsöffnung nach außen ist allen ein Anliegen. „Derzeit haben wir einen guten Mix von Alt und Jung im Vorstand, aber es gilt auch, die Zukunft zu sichern“, so der Vorsitzende.
Mit am Tisch sitzen Thomas Seligmann, Pressewart des Vereins, und seine Frau Marion Kreker (Beisitzerin), außerdem der stellvertretende Vorsitzende Marcellus Fowinkel und Ulrike Fowinkel, die beide erst gut ein Jahr dabei sind, sich aber spürbar wohlfühlen. Ihr Labrador-Retriever Aymo nicht minder.
BÄUME PACHTEN
Termine für öffentliche Stammtische auf dem Areal des OGV Dornheim sind Freitag, der 18. August, und Freitag, 15. September, jeweils ab 18 Uhr. 1988 wurde dort der Spatenstich zur Errichtung der Obstbaumanlage vorgenommen. Kurt Heger hatte damals alle Hebel in Bewegung gesetzt, dass das städtische Gelände dem 175 Mitglieder starken Verein zur Verfügung gestellt wurde. Baumreihen seien gern noch zu verpachten. Information unter www.ogv-dornheim.de. (lot)
Schlechte Ernte durch den späten Frost
Auch Schriftführerin Tanja König ist gekommen, zudem einige Männer, die zu den „Altkerweborsch“ im Ort gehören und dankbar als „echte Schaffer“ des Vereins gerühmt werden. „Wenn’s was zu tun gibt – Heckenschnitt, Reparatur- und Mäharbeiten – sind sie zur Stelle“, so Kurt Heger. Dieser Abend aber gilt primär dem Gespräch, wobei viel gescherzt wird, während Aktuelles Thema ist. Der Gang übers wildkräuterbewachsene Gelände, bei dem sich alle plaudernd um einen ausladenden Apfelbaum versammeln, wo Heger und Fowinkel die Baumschere ansetzen, um einige Äste zu kappen, verdeutlicht leider auch die karge Ernte: Nach Frost um Ostern gibt es kaum Früchte. Äpfel, Birnen, Mirabellen und Pflaumen – alles hat gelitten.
„Ich kann mich nicht erinnern, dass es in der Geschichte des OGV je so weit kam, dass wir zum Keltern Äpfel nachkaufen mussten“, sagt Kurt Heger. Er weiß Bescheid, erlebte als Sohn des ehemaligen Vorstandsaktiven Willi Heger 1963 schon die Gründung des Vereins mit, und war im Jahr 1988 federführender Mann beim Aufbau der Obstbaumanlage. Seitdem hat Heger im Wechsel mit dem heutigen Beisitzer und Baumwart Eduard Eppert stets Verantwortung als Vorsitzender und Stellvertreter getragen. Er sagt: „Dieses Jahr können wir weder Apfelsaft noch Apfelwein in großen Mengen verkaufen. Wollen wir auf dem Weihnachtsmarkt unseren heißen Apfelwein anbieten, dürften wir eigentlich kein Tröpfchen mehr trinken.“ Dies freilich ist doch ein wenig übertrieben: „Eine Apfelwein-Reserve ist sicher“, beruhigt Heger.
Entspannt gibt nun am Tisch ein Wort das andere – Thomas Seligmann, der im Verein die hochgelobte Pflegemethode mit „effektiven Mikroorganismen“ etabliert hat, sieht sich zufrieden auf dem grünen Areal um: „Der Boden ist der Darm der Pflanzen. Gute Flora, guter Wuchs.“