Neues Gesicht für‘s Gebäude des Überlandwerks Groß-Gerau

Sowohl innen als auch außen wird am Gebäude des Überlandwerks gearbeitet. Das Haus wird entkernt und energetisch saniert. Fotos: Vollformat/Alexander Heimann

Seit November arbeiten Handwerker daran, das fast 50 Jahre alte Bürogebäude in der Friedrichstraße zu entkernen. Es soll energetisch saniert und Büros neugeordnet werden.

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GROSS-GERAU. Das Überlandwerk Groß-Gerau (ÜWG) rüstet sich für die Zukunft: Seit November arbeiten Handwerker daran, das fast 40 Jahre alte Bürogebäude in der Friedrichstraße zu entkernen. Es soll energetisch saniert und Büros und Besprechungsräume neugeordnet werden. In einem Jahr will die ÜGW das Haus wieder beziehen.

Sowohl innen als auch außen wird am Gebäude des Überlandwerks gearbeitet. Das Haus wird entkernt und energetisch saniert. Fotos: Vollformat/Alexander Heimann

Der Sitz des Überlandwerkes ist seit der Inbetriebnahme im Jahre 1983 praktisch unverändert geblieben. Es sei deshalb höchste Zeit geworden, sich den neuen Standards anzupassen, sagte Roland Brand-Hofmeister, Geschäftsführer der ÜWG-Engineering. In deren Händen liegt die Konzeption und Realisierung des Projekts. Damit, so ergänzt er, wolle das Unternehmen Zeichen für eine sichere Energieversorgung der nächsten Jahrzehnte im Kreis Groß-Gerau setzen.

Das Gebäude in der Friedrichstraße ist dem Überlandwerk in den vergangenen Jahren zu groß geworden. Das hängt mit Veränderungen und neuen Beteiligungen auf dem Energiemarkt zusammen. So waren die Stadtwerke Mainz und RWE bis zum Jahr 2007 50-Prozent-Gesellschafter der ÜWG. Ab diesem Zeitpunkt übernahmen die Stadtwerke die 45-Prozent-Anteile von der RWE, fünf Prozent gingen an die Riedwerke Kreis Groß-Gerau. Im nördlichen Teil zur Friedrichstraße gab es zudem noch einen Show-Raum von Eprimo, einer ehemaligen Tochter des ÜWG. Diese hat zwischenzeitlich ihren Standort Groß-Gerau aufgegeben, der Anbau wurde abgerissen.

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Aus diesen Gründen wurden die Geschäftsräume des Überlandwerks nur noch zu 50 Prozent genutzt. Deshalb mietete sich der Kreis Groß-Gerau in einem südlichen Anbau ein. Auch die Stadt hatte einmal Interesse daran gezeigt, wegen der beengten Raumverhältnisse im Stadthaus Büroräume anzumieten. Doch daraus wurde nichts. Als die Sanierungspläne beim Überlandwerk konkret wurden, wurde dem Kreis gekündigt.

Mitarbeiter sind in den Südtrakt umgezogen

Die ÜWG-Mitarbeiter sind für die Dauer der Bauarbeiten am Hauptgebäude in den Südtrakt umgezogen. Seitdem müssen sie mit den Geräuschen der Hämmer und Bohrer nebenan leben. Voraussichtlich im Februar 2020 können die 60 Mitarbeiter ihre neuen Büros beziehen. Die werden an der Fassade nicht nur wärmegedämmt, sondern bekommen auch ein Kühl-Heizsystem, das unter der Deckenverkleidung liegt. Heizkörper soll es nur noch in den Treppenhäusern geben. Die Wärmeversorgung erfolgt über ein Blockheizkraftwerk, das die Firma neu an ihrem Standort Friedrichstraße errichtet – mit der Aussicht, auch die Nachbarschaft mit Fernwärme zu versorgen. Für die gewerblichen Mitarbeiter entstehen im Keller neue Sanitäranlagen und Aufenthaltsräume.

Was nach der Fertigstellung mit den dann frei werdenden Räumen im Südtrakt geschieht, steht nach den Worten von Pressesprecher Michael Theurer noch nicht fest. Das ÜWG braucht sie jedenfalls nicht mehr. „Ob wir auch diesen Teil des Gebäudekomplexes sanieren und dann auf dem Markt anbieten, das muss erst noch entschieden werden“, sagte er.