Weihnachtsmärkte: Hochbetrieb in Dornheim und Wallerstädten
Von Charlotte Martin
Gemütlichkeit beim Glühwein: Der Wallerstädter Weihnachtsmarkt lockt viele Gäste an die Kirche. Fotos: Vollformat/Frank Möllenberg
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DORNHEIM/WALLERSTÄDTEN - Brot oder Bratwürste steckten auf den Spitzen der langen Stöcke, die die Kinder übers knisternde Feuer hielten: Auch Lara und Aliyah (beide fünf Jahre alt) suchten einen Platz im gut besuchten Tipi des Motorradclubs „Hawks“. Das Tipi, in dessen Mitte ein wärmendes Feuer brannte, ist für Kinder jedes Jahr beliebter Anlaufpunkt auf dem Wallerstädter Weihnachtsmarkt.
Nachdem am Wochenende zuvor der Weihnachtsmarkt der Groß-Gerauer Innenstadt Gäste lockte, ging es Samstag und Sonntag um die Wallerstädter und die Dornheimer Kirche herum im Lichterglanz festlich zu. In beiden Stadtteilen waren es die Ortsvereine, die erneut mit riesigem Engagement kleine, nicht kommerzielle Märkte ausgerichtet hatten, zu deren heimeliger Atmosphäre jeder sein Scherflein beitrug: Mit Lichterketten dekorierte Holzbüdchen und Baldachine, Stehtische, verziert mit Tannengrün sowie der Duft leckerer, von den Vereinen zubereiteter Speisen, schufen hier wie dort ein Flair der gemeinsamen Freude aufs Fest.
„Weihnachtsmärkte der Stadtteile leben vom Gefühl der Zusammengehörigkeit, sie sind Treffpunkt der Vereinsfreunde. Man kann sagen, der halbe Ort ist auf den Beinen, wenn Weihnachtsmarkt ist“, sagte Claudia Konrad vom Vorstand des Wallerstädter Gesangvereins Teutonia.
Gemütlichkeit beim Glühwein: Der Wallerstädter Weihnachtsmarkt lockt viele Gäste an die Kirche. Fotos: Vollformat/Frank Möllenberg Foto:
Mit weihnachtlichen Weisen sorgt der Spielmannszug für besinnliche Stimmung auf dem Dornheimer Weihnachtsmarkt an der St. Michaelskirche. Foto:
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Der Gesangverein hatte diesmal mit den „Hawks“ die Marktleitung übernommen und die Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), die fast 15 Jahre maßgebend war, entlastet. „Dass sich neben dem DRK andere Vereine verantwortlich zeigen, war seit Jahren unser Wunsch, denn mit Auf- und Abbau, mit Planung und allem drum und dran bedeutet der zweitägige Markt neben Spaß doch gehörig Arbeit“, sagte Sven Landau von der Bereitschaftsleitung des DRK.
Die Stimmung am Büdchen war bestens, „Deutscher Roter FGrog“, eine Neukreation, kam super an. Und auch am Stand der „Hawks“, wo Siggi Maruhn Nudelgerichte servierte, bezeugten die Motorradfreaks in ihren Lederjacken, ausstaffiert mit Nikolauszipfelmützen, Weihnachtslaune.
ORTSVERBUNDEN UND IDENTITÄTSSTIFTEND
Zum dritten Advent werden die Weihnachtsmärkte in Dornheim und Wallerstädten seit Jahren von ortsansässigen Vereinen ausgerichtet. Die nichtkommerziellen Märkte leben von hoher Einsatzbereitschaft.
„Ob es unseren Weihnachtsmarkt in ein paar Jahren noch geben wird? Wir Akteure werden immer älter, den Vereinen fehlt Nachwuchs“, meinte Karl-Heinz Wamser vom Vereinsring in Dornheim. (lot)
„Neun Vereine machen mit – politische Vereine, aber auch die Kerweborsch, die SKG, die Feuerwehr und andere“, freute sich Siggi Maruhn. Steinpilzsuppe, Reibekuchen, Bratwürste, Chili und vieles mehr erfreuten die Gaumen, während alle plaudernd beisammenstanden.
„Unsere Chöre haben den Markt in der Kirche eröffnet, morgen bietet die Sozialgruppe des DRK das Adventscafé in der Alten Schule an und Kerweborsch Nils Kisthardt tritt als Weihnachtsmann auf“, sagte Claudia Konrad. „Am Montag wird der Markt dann abgebaut – dafür nehmen wir Vereinsleute auch Extraurlaub“, setzte sie vergnügt hinzu.
Vergnüglich wurde derweilen auch in Dornheim gefeiert, wo für den zweiten Markttag, den Sonntag, ebenfalls ein Nikolaus angekündigt war. „Der Nikolaus ist der Nikolaus“, hielt Karl-Heinz Wamser vom organisierenden Vereinsring den Namen des Mannes im roten Mantel streng geheim. Jonathan Müller, ein munterer Knirps, der auf Papas Schultern den besten Überblick übers Marktgewimmel hatte, freute sich mit anderen Kindern über die lustige Bimmelbahn, die am Rand des Weihnachtsmarkts auf Schienen ihre Kreise zog: Dank Sponsoren konnte diesmal das Karussell angeboten werden.
Freunde treffen ist das Wichtigste
Nachdem in Dornheim die Bläser des Spielmannszugs den Weihnachtsmarkt klangvoll eröffnet hatten, nahm der Besucherstrom stetig zu. „Das ist doch supertoll für unsere engagierten Vereine“, kommentierten die Gäste fröhlich, die an Stehtischen und Holzbüdchen dicht gedrängt standen. Die kulinarische Auswahl war groß – ob Fischbrötchen vom OGV, Pilzpfanne vom Verein „LAMA“, der sich für Kinder in Ecuador stark macht, ob Reibekuchen, Bratwürste oder Pommes – die 13 teilnehmenden Vereine sorgten für große Auswahl.
„Freunde treffen – das ist das Wesentliche“, meinten auch die Eltern des kleinen Jonathan, die soeben im Vorübergehen die winzigen Engelsfiguren am Stand des Dritte-Welt-Ladens bewunderten – hübsche Mitbringsel zum Weihnachtsfest.