Geschick brauchten die Kinder auf dem Parcours der Jugendverkehrswacht, wie hier der sieben Jahre alte Hatar. Foto: VF/Robert Heiler
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RIEDSTADT - Konrad ist aufgeregt. Der kleine Junge steht beim Kinderfest in Goddelau am Stand der Jugendverkehrsschule. Neugierig schielt er Richtung Polizeiauto. Das eigentliche Interesse gilt aber dem aufgebauten Fahrradparcours. Den will Konrad bewältigen. Der Junge entert ein Fahrrad, darf aber erst losfahren, als er einen Helm aufgesetzt hat.
„Die Kinder sollen hier ihre Motorik schulen“, sagt ein Polizeibeamter, der die Schüler kurz einweist, bevor sie auf die Strecke gehen. Es geht im Slalom durch Pylonen, dann wird gedreht, unterwegs muss im Vorbeifahren ein Ring über einen Stab gehängt werden und dann führt der Weg noch über eine Wippe ins Ziel. Konrad hat die Aufgabe gemeistert. Und schon geht es weiter zur nächsten Station.
Teilnehmer kommen aus der gesamten Region
Das inzwischen zwölfte Kinderfest des Jugendbüros der Stadt ist wieder ein voller Erfolg. Schon wenige Minuten nach dem offiziellen Beginn drängen sich die Kinder an den verschiedenen Ständen. Die Kleinen kämen inzwischen aus dem gesamten Südkreis, berichtet Jugendpfleger Kai Fassnacht. Er ist sowohl mit der Resonanz, als auch mit dem Wetter zufrieden. Es ist bewölkt, die Sonne knallt nicht erbarmungslos vom Himmel und bei Temperaturen knapp über 20 Grad lässt es sich aushalten.
DAS KINDERFEST
Das Kinderfest wird einmal pro Jahr vom Jugendbüro der Stadt Riedstadt organisiert. Dabei machen Vereine und Hilfsorganisationen mit. Die beste Resonanz gab es vergangenes Jahr mit mehr als 800 Teilnehmern, ansonsten kamen immer rund 500 Kinder. (ha)
Kein Wunder, dass immer mehr Kindern mit ihren Müttern oder Vätern Richtung Rathausplatz strömen. Eine junge Mutter kommt ganz schön ins Schwitzen. Sie sitzt auf einem Rudergerät des Darmstädter Ruderklubs „Neptun“ und müht sich ab, um mit ihrer Tochter mitzuhalten. Die Kleine liegt deutlich vorne, bis ihr nach etwa 400 geruderten Metern, die digital angezeigt werden, die Puste ausgeht. Jetzt holt die Mutter auf und gewinnt knapp, wenn auch atemlos.
An der Kuchentheke bildet sich eine immer längere Schlange. Kein Wunder, denn ein Stück Kuchen wird für gerade mal 50 Cent angeboten. Da muss man zugreifen. Die Kuchen wurden von Bediensteten des Rathauses, aber auch von Vereinen und Privatpersonen gespendet. Mit dem Erlös werde das Fest finanziert, sagt Fassnacht. In diesem Jahr die Jonglage-Gruppe „Hammer am Stand“, die im Lauf des Nachmittags zweimal auftritt. Auf der Bühne gibt es fast lückenlos etwas zu sehen oder zu hören. Unter anderem die Bläserklasse der Niemöller-Schule oder der TSV Goddelau mit Tanzdarbietungen. Auch eine Gruppe Behinderter von Vitos aus Goddelau zeigt eine Tanzperformance. Zudem treten noch einige andere Gruppen auf.
Das jährliche Kinderfest wird auch von den Hilfsorganisationen gerne angenommen. Feuerwehr oder Rotes Kreuz sind mit mehreren Fahrzeugen vertreten, die die Kinder besichtigen dürfen. Zudem können sie an verschiedenen Spielen teilnehmen. Beim Roten Kreuz können die Kleinen Buttons selbst herstellen. Die Kreisverkehrswacht hat ein großes Glücksrad mitgebracht, auf dem Kinder die dort aufgemalten Verkehrszeichen erkennen müssen. Die Hilfsorganisationen hoffen, das Kinderfest als Werbung für Nachwuchs in ihren Reihen nutzen zu können.
Bürgermeister Marcus Kretschmann freut sich über die tolle Resonanz des Kinderfestes und stellt sich anschließend in einer Kindersprechstunde den Fragen des Nachwuchses.
Wer das Kinderfest mit allen Stationen erleben möchte, holt sich bei der Jugendpflege eine Laufkarte ab. Darauf sind alle 29 Stationen verzeichnet. Wer sie alle absolviert hat, freut sich über ein kleines Geschenk.
Konrad sitzt inzwischen ziemlich geschafft auf einer Bank und schleckt ein Eis. Gerade hat er sich noch auf einem Bewegungsparcours so richtig ausgetobt. „Es reicht mir jetzt“, seufzt er. Nächstes Jahr will er aber auf jeden Fall wieder mit dabei sein.