Riedstadt schafft zwei neue Stellen für Flüchtlingsbetreuung
Von Anke Mosch
Die Kommune übernimmt die Betreuung durch Sozialarbeiter: Auch für die Flüchtlinge, die in dieser Asylbewerberunterkunft in Goddelau leben, ist demnächst die Stadtverwaltung in Riedstadt verantwortlich. Foto: Vollformat/Robert Heiler
( Foto: Vollformat/Robert Heiler)
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RIEDSTADT - Bisher war der Kreis Groß-Gerau für die Sozialbetreuung geflüchteter Personen zuständig, doch überträgt er diese Aufgabe zunächst für den Zeitraum von 2018 bis 2020 an die Kommunen des Landkreises. Mit den Auswirkungen für Riedstadt beschäftigte sich am Dienstagabend der Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsausschuss.
„Die beiden Mitarbeiterinnen der Diakonie sind ein eingespieltes Team“, warb Bürgermeister Marcus Kretschmann (CDU) für die Magistratsvorlage, die unter anderem vorsieht, die bisher durch eine Vereinbarung des Kreises mit dem Diakonischen Werk mit der Betreuung von Flüchtlingen beauftragten beiden Vollzeitkräfte weiter zu beschäftigen. Für das Jahr 2018 soll dafür im Haushalt ein Betrag von 162 000 Euro bereitgestellt werden.
Mit den restlichen Mitteln des Kreises soll zudem in der Fachgruppe Kinder, Jugend und Soziales eine Sozialarbeiterstelle sowie eine halbe Hausmeisterstelle geschaffen werden. Diese sollen neben der Sozialbetreuung geflüchteter Personen die Unterbringung, Betreuung und Integration obdachloser und wohnungssuchender Personen verstärken.
FEUERWEHR VORNE
Bürgermeister Marcus Kretschmann konnte im Ausschuss verkünden, dass zwei für Riedstadt benötigte Feuerwehrfahrzeuge bei der Bürgermeisterdienstversammlung weit vorne auf der Prioritätenliste gelandet sind. Damit stehen die Chancen gut, dass ein LF 10 für Erfelden (Platz 2) und ein LF 20 für Goddelau (Platz 4) angeschafft werden können. (anmo)
Kretschmann betonte im Ausschuss, dass nicht nur die bewährte Zusammenarbeit der beiden Sozialbetreuerinnen der Diakonie mit der städtischen Koordinatorin Flüchtlinge und dem Freundeskreis Flüchtlinge fortgesetzt werden solle. Außerdem wird mit den eineinhalb neuen Stellen in Zusammenspiel mit dem Wohnungsamt ein soziales Integrationsbüro geschaffen.
Obdachlosigkeit abwenden und Integration fördern
Ziel sei es, unabhängig vom Personenkreis Obdachlosigkeit abzuwenden und die Integration ins Riedstädter Gemeinwesen zu fördern. So soll ein trägerübergreifendes Team mit gegenseitigen Vertretungen und kurzen Kommunikationswegen gebildet werden. Zur Frage, wie viele Personen in Riedstadt von Obdachlosigkeit betroffen oder bedroht seien, verwies der Bürgermeister auf den jährlichen Bericht des Wohnungsamtes und kündigte den nächsten für den 1. Februar 2018 an.
FW-Fraktionsvorsitzender Rolf Theiß merkte kritisch an, dass er die Wirtschaftlichkeitsprüfung für die Übernahme der beiden Diakonie-Stellen nicht befriedigend finde und wies darauf hin, dass die von der Diakonie genannten 81 000 Euro höher seien, als die eigentlichen Ausgaben für das Gehalt. „Ein Zuschlag von etwa 15 Prozent für Verwaltung, Dienstfahrzeug et cetera scheint mir nicht zu hoch, und wenn wir dafür bewährte Kräfte weiterbeschäftigen können, finde ich das sinnvoll“, erklärte Michael Fraikin (CDU). „Völlig in Ordnung und angemessen – die Wirtschaftlichkeit ist gegeben“, fand auch SPD-Fraktionsvorsitzender Matthias Thurn. Mit acht Ja-Stimmen bei einer Enthaltung von Theiß stimmten die Ausschussmitglieder der Vorlage zu.
„Wir hatten schon lange eine Differenzierung geplant“, erklärte Kretschmann zu dem Beschlussvorschlag, zukünftig bei den Reinigungskräften in den kommunalen Kindertagesstätten die für die Essensversorgung zuständigen hauswirtschaftlichen Kräfte gesondert auszuweisen. Denn mit der Ausweitung des Essensangebots in allen Kitas stieg auch der Mehraufwand für das Personal – was zum Teil nur auf Kosten der Reinigungszeit oder durch Erzieherinnen geleistet werden konnte.
Die gesonderte Aufschlüsselung ergibt nun zwar einen rechnerischen Mehrbedarf von 1,8 Stellen. Da jedoch noch eine 0,7 Planstelle in der Kita Thomas-Mann-Platz zur Verfügung gestanden habe, liege der tatsächliche Bedarf bei 1,1.