Im Ortskern von Goddelau hat am Mittwoch eine Werkstatt gebrannt. Ein Feuerwehrmann verletzte sich beim Löscheinsatz leicht. Der Verkehr wurde weiträumig umgeleitet.
Von Marion Menrath
Redakteurin Groß-Gerau
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GODDELAU - Zu einem Großbrand im Ortskern von Goddelau wurden die Feuerwehren am Mittwochmittag gerufen. Dort stand die Werkstatt in einem verschachtelten Anwesen an der Ecke Alte Länder-/Ludwig-/Bahnhofstraße in Vollbrand, wie Feuerwehrsprecher Sebastian Schaffner sagte. In dem ehemaligen Zimmereigeschäft habe es viel Holz und daher eine hohe Brandlast gegeben. Die Alarmierungsstufe von 12.48 Uhr sei deshalb von F2Y auf die zweithöchste Stufe F3 heraufgestuft worden. Anfangs sei man von einer vermissten Frau ausgegangen, die zunächst von Trupps unter Atemschutz gesucht wurde. Die Frau sei aber schon aus dem Gebäude raus gewesen.
Bewohner wegen möglicher Rauchvergiftung betreut
Flammen und Rauch waren weithin zu sehen. Der Rauch zog bis zum Rathaus. Ein Feuerwehrmann sei gestürzt und habe Prellungen am Arm davon getragen, sagte Schaffner. Es hätten etliche Schaulustige im Qualm gestanden, wo sie sich eine Rauchvergiftung hätten zuziehen können. Die habe er weggeschickt. Wie Polizeisprecher Bernd Hochstädter ergänzt, seien drei Bewohner umliegender Häuser wegen möglicher Rauchgasvergiftung vorsorglich vom Rettungsdienst betreut worden.
Die Werkstatt brannte samt einem darin stehenden Fahrzeug völlig aus. Zu dem Ensemble gehörten mehrere Wohngebäude, die man habe schützen können, so Schaffner. Der Brand habe aber auf den Dachboden eines benachbarten Wirtschaftstrakts übergegriffen. An weiteren Nachbargebäuden seien durch die große Hitze teilweise Rollläden geschmolzen. Eine Gasflasche explodierte, ohne größeren Schaden anzurichten. Brandherde im hinteren Teil der Werkstatt waren zunächst schwer zu erreichen.
Da das Ensemble auch an die Bahnhofstraße (K 156) grenzt, wurde diese und damit die Verbindung in Richtung Erfelden und weitere Zufahrtsstraßen rund um das Rathaus gesperrt, was zu Verkehrsbehinderungen führte. Für die Sperrungen seien mehrere Streifen im Einsatz gewesen, sagte Hochstädter.
Die Werkstatt auf dem Anwesen ist trotz des raschen Einsatzes abgebrannt und wird nun abgerissen.
(Foto: Vollformat/Robert Heiler)
Nachrüstarbeiten werden noch dauern
Um 13.10 Uhr habe man das Feuer dank einer Riegelbildung im Griff gehabt, erläutert Schaffner. Am Nachmittag war das THW noch damit beschäftigt, die Seitenwände der bereits teilweise eingestürzten Werkstatt einzureißen. Mit den Nachrüstarbeiten wie dem Reinigen der Schläuche werde man noch Tage beschäftigt sein, sagte Schaffner.
Im Einsatz waren 107 Kräfte der Feuerwehren Goddelau, Wolfskehlen, Erfelden, Biebesheim, Leeheim, Stockstadt, Griesheim, der TE-Dienst der Feuerwehr Riedstadt, das THW, Fachberater, Polizei und Rettungsdienst. Auch Bürgermeister Marcus Kretschmann machte sich vor Ort ein Bild von der Lage. Es sei einiges von der Stadt zu organisieren gewesen, sagte Kretsch¬mann. Bauhof und Ordnungsamt seien ebenfalls im Einsatz gewesen. Ein Teil des Gehwegs der Alten Länderstraße habe gesperrt und die Straße gereinigt werden müssen.
In den sozialen Medien machten schnell Fotos und Videos des Einsatzes die Runde. Es gab daraufhin viele kritische Anmerkungen, ob man den Einsatz dadurch nicht behindert und sich selbst in Gefahr bringt. Andere wiesen darauf hin, dass man durch solche Meldungen auch darauf aufmerksam gemacht werde, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Zur möglichen Brandursache und der Höhe des Schadens gab es zunächst keine Informationen. Die Experten des Kommissariats 10 der Rüsselsheimer Kriminalpolizei konnten den Brandort bislang noch nicht betreten, um Hinweise auf die Ursache zu erlangen, so die Polizei.
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 17.02.2021 um 15:32 Uhr publiziert.