Silvester in Limburg-Weilburg: Feuerwehren rücken 14 Mal aus

Der erste Einsatz im neuen Jahr führte die Feuerwehr um 0.10 Uhr zu einem Heckenbrand in die Blumenröder Straße in Limburg. Anwohner konnten den durch Feuerwerk ausgelösten Brand zwar mit einem Feuerlöscher eindämmen, aber die Feuerwehr musste noch nachlöschen.

Die Bilanz der Silvesternacht im Landkreis Limburg-Weilburg: Es hätte viel Schlimmer kommen können.

Anzeige

Limburg-Weilburg. Zum Glück nur sehr wenige Verletzungen durch das Hantieren mit Feuerwerk und auch keine Alkoholvergiftungen sind in der Silvesternacht in den Krankenhäusern in Limburg und Weilburg behandelt worden. Die Feuerwehren mussten zwar im Vergleich zum Vorjahr häufiger ausrücken, aber es waren meist nur kleinere Einsätze wie brennende Hecken und Mülltonnen, um die sich die Feuerwehrleute kümmern mussten. Und weil auch die Polizei nur zwei kleinere Sachbeschädigungen durch Feuerwerk registrierte, bleibt es bei der beruhigenden Erkenntnis: Es hätte in der Silvesternacht viel schlimmer kommen können.

Die Rettungsdienste von DRK und Malteser-Hilfsdienst mussten zu 33 Noteinsätzen ausrücken, teilt Kreisbrandinspektor Georg Hauch mit – so viele wie im Vorjahr. Aber keiner dieser Einsätze sei auf den übermäßigen Genuss von Alkohol oder den unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern zurückzuführen, erklärte am Neujahrstag der für die Rettungsdienste zuständige Erste Kreisbeigeordnete Jörg Sauer (SPD).

Im Limburger Krankenhaus musste allerdings ein junger Mann behandelt werden, der sich schwere Gesichtsverletzungen zugezogen hatte, weil offenbar in unmittelbarer Nähe eine Feuerwerksbatterie explodiert war. Nach der Notfall-Behandlung in Limburg musste er mit Verletzungen an den Augen sowie Knochenbrüchen im Gesicht in eine Spezialklinik nach Wiesbaden verlegt werden, berichtet Unfallchirurg Ibrahim Nabhan. Übermäßiger Alkoholkonsum spielte in der Silvesternacht keine große Rolle: Internistin Alszbeta Tomanová musste im St. Vincenz drei Patienten behandeln, die als Folge heftigen Alkoholkonsums (zwischen zwei und drei Promille) gestürzt oder kollabiert waren. Auch in diesem Fall gilt: So etwas passiert in anderen Nächten ebenfalls.

Anzeige

Platzwunden durch Silvesterraketen

Im Kreiskrankenhaus in Weilburg hielt sich das Patientenaufkommen in der Notaufnahme für eine Silvesternacht in Grenzen, „da die Zahl der Inanspruchnahmen geringer als in den Vorjahren war“, teilt auf Anfrage der Direktor für Prozesse und Qualitätsmanagement, Marcel Heneck, mit. Mehrere Kopfplatzwunden, durch Silvesterraketen verursacht, mussten zwar versorgt werden, doch insgesamt habe es sich zum Glück nur um kleinere, leichte Verbrennungen oder Wunden gehandelt. Eine junge Patientin brauchte ärztliche Hilfe im Kreiskrankenhaus, weil sie auf das Silvesteressen mit einer heftigen Unverträglichkeit reagiert hatte, die Folge waren Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

Einen großen Schreck bekam ein Anwohner in der Brückengasse in der Limburger Altstadt, als jemand gegen 19 Uhr einen Böller durch ein geöffnetes Fenster warf. Wie die Polizei mitteilt, wurde durch die Explosion ein Teppich beschädigt. In Bad Camberg rief gegen 1.10 Uhr eine Frau die Feuerwehr, nachdem sie aus dem Kellerfenster ihres Hauses in der Erlenbachstraße Rauch bemerkt hatte. Wie die Polizei erklärt, war offenbar ein größerer Feuerwerkskörper gegen das Fenster geworfen worden; durch die Detonation wurde das Fenster beschädigt. Der Frau war kurz zuvor eine rund zehnköpfige Gruppe aufgefallen, die in der Erlenbachstraße mit Feuerwerkskörpern warf.

Die Feuerwehr in Limburg war an Silvester ebenfalls bereits um 21 Uhr im Einsatz, wie deren Sprecher Holger Goebel berichtet. Ein betrunkener Mann hatte sich verletzt und musste aus einem der Gärten am Tal Josaphat hinter dem Wohngebiet „Am Meilenstein“ von den Feuerwehrleuten zum Rettungswagen getragen werden.

Insgesamt 278 Kräfte kreisweit im Einsatz

Insgesamt 14 Feuerwehrwehreinsätze gab es dann in der Silvesternacht selbst im gesamten Landkreis Limburg-Weilburg zu verzeichnen, im Vorjahr waren es fünf. Wie Georg Hauch mitteilt, waren im Kreisgebiet 28 Feuerwehren mit insgesamt 278 Einsatzkräften tätig. Die Feuerwehr in Obertiefenbach wurde um kurz nach Mitternacht zu einem Heckenbrand gerufen, auch die Feuerwehren Limburg, Offheim und Eisenbach mussten deshalb später ausrücken.

Eine brennende Waschmaschine auf einer Laderampe am Bahnhof sowie brennender Unrat im Ortskern musste die Feuerwehr Löhnberg löschen. In Weilmünster rückte die Feuerwehr um 1.11 Uhr aus, weil die Isolierung eines größeren Wasserspeichers in einem Nebengebäude Feuer gefangen hatte. Mehrere Mülltonnen brannten gegen 2 Uhr in Eisenbach, das Feuer griff auch auf einen Holzstand über, konnte von der Feuerwehr aber schnell unter Kontrolle gebracht werden. Eine Mülltonne brannte um 2.35 Uhr auch in Hintermeilingen, konnte vom Eigentümer jedoch gelöscht werden; eine vom Brand in Mitleidenschaft gezogenen Propan-Gasflasche musste die Feuerwehr allerdings kühlen. Neben ausgelösten Brandmeldeanlagen im Stadthallenparkhaus und bei der Firma Weton, wo die Feuerwehren von Limburg und Staffel im Einsatz waren, mussten die Brandbekämpfer von Bad Camberg und Erbach ein kleineres Feuer löschen, ausgelöst durch eine in Brand geratene Winterisolierung eines Kellerfensters. Mit dem Brand einer Dixi-Toilette in Würges gegen 6 Uhr endete die Silvesternacht für die heimischen Feuerwehren.

Anzeige