
Nach seinem Urlaub will Redakteur Jan Max Gepperth etwas bewusster leben. Gemeinsam mit seiner Freundin hat er die App „Lifesum” ausprobiert und berichtet von seinen Erfahrungen.
Wer kennt es nicht: Man hat sich im Urlaub richtig gehen lassen und möchte nun etwas bewusster leben. So ist es meiner Freundin und mir nach unserer vergangenen Reise ergangen – und wir dachten: Wenn nicht jetzt, wann dann?
Da ich aber immer schon ein kleines Problem mit der Disziplin bei der Ernährung hatte, haben wir uns nach einen kleinen Helfer umgesehen. Dabei gibt es viele Apps, die bei einer bewussteren Ernährung helfen wollen. Dazu zählen unter anderem „Yazio”, „EasyFit” oder „FatSecret”. Wir haben uns schließlich für „Lifesum” entschieden, da sie uns von einem Freund empfohlen worden ist.
Ernährung mit „Lifesum” tracken
„Lifesum” ist eine App, mit der man die eigene Ernährung tracken – also verfolgen – kann. Dazu kommen auch die Trinkmenge und sportliche Aktivitäten.
Zuerst muss man ein Profil erstellen. Dort werden mehrere Aspekte abgefragt: Alter, Größe und Gewicht. Aber auch das Aktivitätslevel, also die tägliche Bewegung. Oder das Ziel. Die App errechnet aus den Angaben den eigenen Bedarf. Wer sich daran hält, soll sein Ziel erreichen. So ist zumindest das Versprechen.
Ich habe mir beispielsweise vorgenommen, in einem Jahr 15 Kilogramm abzunehmen, meine Freundin acht Kilogramm bis Juli. Unterschiedliche Ziele und unterschiedliche Voraussetzungen also – und damit auch ein unterschiedlicher Bedarf an Kalorien.
Doch wie trackt man die Mahlzeiten? Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Viele Nahrungsmittel lassen sich ganz einfach über den Barcode in der App finden. Bei abgepackten Produkten ist es mit der Menge recht simpel. Bei größeren Verpackungen, zum Beispiel einem Glas Nutella, muss man die zu sich genommene Menge errechnen.
Ist der Barcode eines Produkts noch nicht hinterlegt, kann man das einfach selbst erledigen. Die Nährstoffangaben stehen auf der Packung – ein Kinderspiel. Vieles ist aber schon hinterlegt und muss nur ausgewählt werden.
Neben der reinen Kalorienanzahl werden die Nährstoffgruppen Proteine, Fette und Kohlenhydrate angegeben. Auch dabei berechnet die App den täglichen Bedarf, um eine Orientierung für eine ausgewogene Ernährung zu bieten.
Wasserzufuhr kann über Lifesum nachverfolgt werden
Auch die Wasserzufuhr spielt eine Rolle. Wie viele Gläser Wasser waren es heute? Mit einem Klick ist ein Glas (je 250 Mililiter) Wasser hinzugefügt. Empfohlen sind täglich zwei Liter Wasser. Ich neige dazu, zu wenig zu trinken. Das Tracking sensibilisert und spornt an, regelmäßig zum Wasserglas zu greifen.
In der Anfangszeit ist das Tracken von Essen und Trinken etwas ungewohnt. Es fehlt der Überblick, welche Produkte welche Nährwerte haben und wie viele Kalorien man zu sich nimmt. Bei uns hat sich das nach wenigen Wochen aber gut eingependelt.
Wenn die täglichen Kalorien schon aufgebraucht sind, ist Sport ein Helfer. Die App fragt nach Sportarten und Dauer oder verlangt die Verbindung mit der Smartwatch. Dann werden alle sportlichen Aktivitäten von alleine getrackt und in der App verbucht.
Wer das volle Programm will, kann „Lifesum” im Premium-Paket nutzen. Gegen Aufpreis werden Diäten vorgeschlagen, genauere Angaben zu Körper und Ernährung sind möglich und man kann Rezepte hinterlegen. Wir nutzen bisher die Standard-Version. Das Anlegen von Rezepten und dadurch besseres Tracken selbst gekochter Gerichte reizt uns aber schon.
Auch der sogenannte „Lifescore” wird im Premiumpaket deutlich besser aufgeschlüsselt. Grundsätzlich bildet er den aktuellen Lebensstil ab. Dieser reicht von „am Ziel vorbei”, über „unausgewogen”, „ausgewogen” und „gesund” bis hin zu „perfekt”. Im Basispaket wird lediglich gezeigt, wo der eigene Score liegt und wie er sich im Verlauf der vergangenen Woche verändert hat. Im Premium-Paket von „Lifesum” kommen Tipps dazu.
Das Problem mit dem Datenschutz
Bleibt noch eine wichtige Frage: Wie sieht es mit dem Datenschutz aus? Nach eigenen Angaben erhebt „Lifesum” folgende Daten: Vor- und Nachname, E-Mail-Adresse, Geburtsdatum, Land, Gewicht, Größe und die Gerätekennung – also Infos über Zugriffsgerät und IP-Adresse. „Diese Art von Verarbeitung ist eine Voraussetzung dafür, Ihnen diese Dienste anbieten zu können”, schreibt die Frma selbst dazu. Man brauche die körperlichen Daten und Infos über die Ernährung, um die Darstellung der persönlichen Ziele zu ermöglichen. An unbeteiligte Dritte sollen die Daten laut „Lifesum” nicht fließen.
Insgesamt kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass die App dabei hilft, sich zumindest bewusster zu ernähren. Schon das Basisprogramm bietet Funktionen, die zu bewussterer Ernährung und gesünderem Leben anleiten. Wir haben allerdings die Erfahrung gemacht, dass selbst gekochte Gerichte eine Herausforderung sind. Die Portionsgrößen sind schwer abzuschätzen. Eine Küchenwaage hilft.