Baudezernentin und Ausschuss plädieren auf Basis des Siegerentwurfs erneut für Quartier samt Ortsverwaltung und Kita – nur die CDU ist nach wie vor skeptisch.
OBERSTADT. Falls die GFZ-Kaserne tatsächlich 2022 von der Bundeswehr aufgegeben wird – sicher ist das nicht –, dann will die Stadt auf dem Gelände möglichst schnell ein Wohnquartier errichten. Das betonte Baudezernentin Marianne Grosse (SPD) im Bau- und Sanierungsausschuss, der sich, trotz Widerspruch der CDU, mehrheitlich erneut hinter das Projekt stellte.
Der neuerliche Beschluss war unter anderem notwendig geworden, weil sich im Sommer 2018 ein Entwurf der beiden Tübinger Büros „Hähnig – Gemmeke“ und Stefan Fromm in einem Architekturwettbewerb durchgesetzt hat (die AZ berichtete).
Nun wird ein Bebauungsplanentwurf auf Basis des Siegerentwurfs erstellt. Darüber hinaus votierte das Gremium unter anderem für eine frühzeitige öffentliche Beteiligung. Einen Termin gibt es dafür aber noch nicht.
„Das ist ein herausragender städtebaulicher Entwurf“, sagte Grosse mit Blick auf die Pläne der beiden Architekturbüros, die in der Mitte des Areals größere Gebäude vorsieht, am östlichen und südlichen Rand dagegen kleinere Häuser. Auf dem Gelände sollen 500 Wohnungen, eine neue Ortsverwaltung und ein Kindergarten Platz finden.
Überzeugen konnten die Pläne und Grosses Plädoyer die Vertreter der CDU, die schon seit Jahren Bedenken anmelden, auch diesmal nicht. Ablehnend zeigte sich unter anderem Gerd Schreiner. „Wir bauen immer nur Sardinenbüchsen“, kritisierte er die seiner Meinung nach zu enge Bebauung. Zudem möchte er warten, bis der künftige Flächenbedarf des benachbarten Unternehmens Biontech feststeht.
Das mochte Grosse so nicht stehen lassen. „Wir sind in guten Gesprächen mit allen Beteiligten“, betonte sie. Gerade Biontech zeige sich mit dem Vorhaben der Stadt sehr zufrieden.
Darüber hinaus sei auf dem Gelände viel Grün geplant, und bei den Gebäudestrukturen seien sogar Wünsche der CDU aufgegriffen worden. Wichtig sei nicht zuletzt, dass in der Kaserne dringend benötigter bezahlbarer Wohnraum entstehe.