Dreyer will für kleinere Kinder Ausnahmen bei Kontakten

Mit dem Kontaktverbot werde Kindern die Möglichkeit genommen, gleichaltrige zu treffen. Foto: dpa

Die bisher geltende Regelung für Kinder bis 14 Jahre ist aufgehoben. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin spricht sich für eine lebensnahe Lösung aus.

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MAINZ. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, Kinder bis einschließlich sechs Jahren von der Verschärfung der Kontaktbeschränkungen auszunehmen. Vor den Beratungen des Corona-Kabinetts über eine neue Landesverordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie sagte Dreyer am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur: "Ich will für Rheinland-Pfalz eine Lösung, die Kontakte weiter reduziert und lebensnah ist."

Die am Dienstag von Bund und Ländern beschlossene Festlegung einer Kontaktbeschränkung auf einen Haushalt plus einer weiteren Person sei im Grundsatz richtig, erklärte Dreyer. "Das kennen die Menschen aus der Zeit des ersten Shutdowns im Frühjahr." Sie werde dem Ministerrat allerdings Ausnahmen vorschlagen. "Kinder bis sechs Jahre sollten davon ausgenommen sein, ebenso soll es Ausnahmen bei zwingenden Gründen für Kinderbetreuung oder die Betreuung von pflegebedürftigen Menschen geben", sagte Dreyer.

Die rheinland-pfälzische Familienministerin Anne Spiegel (Grüne) hatte am Mittwoch kritisiert, dass die bisherige Ausnahme von Kindern bis zu 14 Jahren bei der Neuregelung der Kontaktbeschränkung durch Bund und Länder aufgehoben wurde. Für Familien sei dies "eine schwere Zumutung und unverhältnismäßige Einschränkung", erklärte Spiegel als Spitzenkandidatin für die Landtagswahl im März. "Es ist scharf zu kritisieren, dass Kindern damit die Möglichkeit genommen wird, Gleichaltrige zu treffen." Der Beschluss verkenne die Lebensrealität von Familien, Jugendlichen und Kindern.

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Von dpa