Solarstrom vom Kirchendach, das ist nur ein Anliegen, das der neue Umweltschutzbeauftragte des Bistums, Marcus Grünewald, voranbringen will.
MAINZ. (red). Marcus Grünewald ist seit Anfang dieses Jahres hauptamtlicher Umweltbeauftragter des Bistums Mainz. Grünewald folgt auf Franz Jakob Hock, der das Amt bis Ende 2021 15 Jahre lang ehrenamtlich ausgeübt hatte. Das Bistum Mainz hatte mit Martin Rock bereits im Jahr 1977 als erste deutsche Diözese einen Umweltbeauftragten. Bislang war es ein Ehrenamt, Grünewald ist nun der erste Hauptamtliche in dieser Position.
Er sehe sich nicht als Einzelkämpfer, betont der Pastoralreferent aus Bingen. Dagegen sei die Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Klimaschutz und anderen Mitwirkenden wichtig für das Erreichen gemeinsamer Ziele.
Ein großes Ziel ist die Weiterarbeit am Klimaschutzkonzept des Bistums und dessen Umsetzung. Grünewald hat es im Arbeitskreis Klimaschutz in Zusammenarbeit mit der Forschungsstätte evangelische Studiengemeinschaft Heidelberg mit entwickelt. Das Konzept schlägt viele Maßnahmen zur CO2-Verminderung vor. Grünewald hat nun den Auftrag, die Umsetzung zu initiieren. Die Schulung von Multiplikatoren in Pfarreien und Einrichtungen ist ein erster Schritt. Das Bistum wolle und könne Umweltschutz nicht von oben verordnen. Vielmehr gehe es darum, Verantwortliche in Pfarreien und Einrichtungen zu schulen in Dingen, die sich praktisch umsetzen lassen. „Wo kaufe ich nachhaltig ein? Wie kann ich nachhaltig ein Gemeindefest feiern? Wie energieeffizient heizen? Diese praktischen Fragen stehen im Vordergrund“, erklärt Grünewald.
Zum anderen will das Bistum ein Kataster für Photovoltaik-Anlagen im Bistum Mainz einrichten. Ein Ingenieurbüro soll alle Gebäude des Bistums daraufhin untersuchen, ob sie sich für die Installation einer Photovoltaik-Anlage eignen. Dabei spielen auch Fragen der Statik, der Ausrichtung des Dachs sowie des Denkmalschutzes eine Rolle.
Grünewald bleibt weiterhin zu 40 Prozent freigestellt, um seine Aufgabe als Projektbeauftragter für die Bundesgartenschau 2029 im Mittelrheintal wahrnehmen zu können. Bislang ist der Pastoralreferent als Hochschulseelsorger an der Technischen Hochschule Bingen tätig und Dekanatsreferent im Dekanat Bingen. Mit der neuen Aufgabe betraut wurde er von Weihbischof und Generalvikar Udo Markus Bentz.