In Gonsenheim stationiert: Amerikaner Ed Wheeler sucht nach...

Ed Wheeler damals in den Lee Barracks in Mainz-Gonsenheim und heute. Er ist auf der Suche nach einer Frau, mit der er Anfang der 1960ern eine Romanze hatte. Fotos: Ed Wheeler

Es mag eine hoffnungslose Suche sein, die Ed Wheeler begonnen hat. Eine Suche nach einer Frau, von der der heute 73-Jährige nicht einmal mehr den genauen Namen weiß. Er...

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MAINZ. Es mag eine hoffnungslose Suche sein, die Ed Wheeler begonnen hat. Eine Suche nach einer Frau, von der der heute 73-Jährige nicht einmal mehr den genauen Namen weiß. Er erinnert sich jedoch an ein ganz besonderes Merkmal: Sie hatte eine auffallende Goldkrone an einem Vorderzahn. Seit Jahren beschäftigt ihn, was aus ihr wurde - und darum wandte er sich nun an die AZ.

Der Amerikaner war von Dezember 1962 bis August 1964 in Mainz stationiert, als Fallschirmjäger in den Gonsenheimer Lee Barracks. „Abends gingen wir ins Café Dehos, um zu tanzen und Musik zu hören. Ich traf dort ein junges, hübsches Mädchen und wir tanzten“, erinnert sich Wheeler heute. Doch es gab direkt ein Problem: „Sie sprach kein Englisch und ich kein Deutsch.“ Zuerst glaubte er, dass sie einen anderen Freund hatte. Doch damit lag er falsch - die beiden hätten sich auf den ersten Blick gemocht. Die Sprachbarriere hielt die beiden nicht davon ab, sich häufig zu treffen. Zwei Monate etwa dauerte die Romanze, erinnert sich Wheeler.

Nach Bad Tölz verlegt

„Mit der Zeit wuchs die Beziehung und sie wollte, dass ich ihre Eltern kennenlernte“, fährt er fort. Eine Freundin, die Englisch sprechen konnte, habe ihm dies damals übersetzt. Doch es gab ein Problem: „Ihr Vater wollte nichts damit zu tun haben, dass ein deutsches Mädchen einen amerikanischen Soldaten sah.“ Schließlich habe sie jedoch ihre Mutter überzeugt, ihr zu erlauben, ihn zu einem Dinner einzuladen. „Doch in dieser Woche erhielt ich den Auftrag, aus Mainz zu wechseln.“ Er hatte nur zwei Tage Zeit - und da er ihren genauen Namen und ihre Adresse nicht kannte, konnte Wheeler ihr nicht sagen, dass er so plötzlich abreisen musste. „Ich weiß jedoch, dass wir zu diesem Zeitpunkt verliebt waren“, ist er sich sicher. Sie habe schwarze Haare gehabt, sei viel kleiner als er mit seinen knapp 1,90 Metern gewesen. Und natürlich die Goldkrone, an diese erinnert er sich deutlich zurück. Genauso wie an den Schmerz, den er seit dieser Zeit fühlt, als er gehen musste, ohne Abschied zu nehmen. „Es tut mir weh daran zu denken, dass sie geglaubt hat, dass ich einfach ohne Vorankündigung gegangen bin.“

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Schließlich wurde er von Mainz nach Bad Tölz verlegt, wo er zur Spezialeinheit Green Berets kam. Heute lebt der 73-Jährige in Ohio, er arbeitete lange als Polizist und ist mit einer Deutschen aus Hannover verheiratet. Doch die namenlose junge Frau, mit der er damals diese Romanze hatte, lässt ihn nicht los. Vielleicht lebt sie noch, vielleicht erinnert sie sich an den Paratrooper „Eddie“, mit dem sie einst im Gonsenheimer Café Dehos tanzte. Und Wheeler verspricht: „Wenn sich die magische Lady meldet, besuche ich Mainz innerhalb eines Monats.“

Hinweise nimmt er gerne persönlich entgegen, per E-Mail edwheeler72@gmail.com