Meine Woche: Hilfsbereitschaft und Solidarität

Denise Frommeyer, Lokalredaktion Mainz. Foto: VRM

Viele Mainzer wollen den Opfern der Hochwasserkatastrophe helfen – und begeben sich selbst in Gefahr, oder haben dafür in kürzester Zeit Aktionen auf die Beine gestellt.

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MAINZ. Verzeihen Sie, aber in dieser Woche fällt es etwas schwer, geistreich das allgemeine Stadtgespräch zu kommentieren. Bis tief in die Nacht habe ich in den vergangenen Tagen auf den Fernseher oder mein Smartphone gestarrt und konnte nicht fassen, was im nördlichen Rheinland-Pfalz und in Nordrhein-Westfalen geschieht. Viele Menschen sterben, sind obdachlos, vermissen ihre Angehörigen, Freunde und Kollegen. Noch dazu haben viele alles verloren, womöglich ist nur noch das übrig, was sie am Leib tragen. Häuser zerstört, Ortschaften dem Erdboden gleichgemacht.

Weitgehend zerstört und überflutet ist das Dorf Schuld im Kreis Ahrweiler nach dem Unwetter mit Hochwasser. Dabei hat die Flut Äste und Unrat ins Innere des Ortes gespült, wo sie sich auftürmen.   Foto: Boris Roessler/dpa
Weitgehend zerstört und überflutet ist das Dorf Schuld im Kreis Ahrweiler nach dem Unwetter mit Hochwasser. Dabei hat die Flut Äste und Unrat ins Innere des Ortes gespült, wo sie sich auftürmen. (© Boris Roessler/dpa)

Auch aus Mainz sind viele Helfer von Feuerwehr, THW, DRK und anderen Organisationen im Katastrophengebiet. Ohne zu zögern, begeben sie sich selbst in Gefahr, um andere zu retten – eine herausragende und bewundernswerte Leistung. Aber: Man sollte nun nicht auf die Idee kommen, einfach in das Gebiet zu fahren, um direkt dort zu helfen. Es besteht noch immer Lebensgefahr und die Fluten sind unberechenbar. Das sollte man lieber den Einsatzkräften überlassen.

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Dennoch kann man aber den Opfern helfen. Vieles wurde dafür in Mainz in kürzester Zeit organisiert. Ein Beispiel: Der Verein „Mombach hilft“ hat zum Sammeln und Abgeben von Sachspenden aufgerufen. Am kommenden Dienstag soll ein Transporter die Spenden zu einer zentrale Sammelstelle am Nürburgring bringen. Benötigt werden vor allem Kleidung und Schuhe, Hygiene- und Drogerieartikel, Haushaltsgegenstände wie Teller, Tassen und Töpfe sowie Kinderspielzeug. Wo es Sammelstellen in Mombach gibt, wird in den sozialen Medien angekündigt. Bei Fragen steht Vorsitzende Daniela Gönner zur Verfügung unter 0152-31701948.

Sachspenden werden auch in den Räumlichkeiten des ADAC an der Großen Langgasse/Ecke Spritzengasse gesammelt. Samstag und Sonntag von 10 bis 12 Uhr nehmen die Helfer von Mainzguide alles entgegen. Über die sozialen Medien werden auch weitere Abgabetermine bekanntgegeben; außerdem gibt es ein Spendenkonto. Um die Sammlung von Sportbekleidung und -schuhen kümmert sich der Universitäts-Sportclub (USC). Frisch gewaschene und intakte Shirts, Jacken, Hosen und ähnliches können am Samstag von 11 bis 12 und am Montag und Dienstag von 15 bis 18 Uhr an der Leichtathletikhalle der Uni Mainz abgegeben werden. Auch der 1. FSV Mainz 05, die Malteser Mainz, der Verein zur Förderung sozial und gesundheitlich benachteiligter in Mainz und Umgebung und viele, viele weitere haben zu Spenden aufgerufen oder angekündigt den Menschen in der betroffenen Region zu helfen.

Und das sind nur ein paar Beispiele. Wenn man sich auf eines verlassen kann, dann darauf, dass zahlreiche Mainzer auch in den nächsten Tagen und Wochen mit anpacken und helfen. Und dass viele weitere Aktionen für die Menschen gestartet werden, die all das gerade dringend brauchen. Danke!

Informationen zur Hochwasser-Lage in Rhein-Main lesen Sie hier.

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Von Denise Frommeyer