RHEIN-NECKAR - (hbh). Es bleibt auch Anfang 2017 dabei. Die Wirtschaft der Metropolregion Rhein-Neckar wirft so leicht nichts aus der Bahn – weder ein US-Präsident Trump, noch ein Ausstieg der Briten aus der EU und schon gar nicht die wieder am Horizont aufscheinende Griechenland-Problematik. Wie sich schon vor vier Wochen die Wirtschaft im Bezirk der Industire- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar als robust gegen solche schwierigen Rahmenbedingungen gezeigt hatte, so blickt jetzt auch die Wirtschaft der gesamten Metropolregion mit Zuversicht in die konjunkturelle Zukunft.
Die drei Kammern der Region – IHK Rhein-Neckar, IHK Pfalz und IHK Darmstadt – haben nun ihre jährliche gemeinsame Konjunkturumfrage unter den Unternehmen aus dem Bereich der Metropolregion Rhein-Neckar präsentiert. Die IHK Pfalz steuert mit den Unternehmen aus dem linksrheinischen Bereich etwa 66 Prozent ihrer gesamten Mitgliederfirmen zur Metropolregion bei, bei der IHK Darmstadt zählen rund 20 Prozent ihrer Mitgliedsunternehmen aus dem Kreis Bergstraße (Südhessen) zur Metropolregion Rhein-Neckar.
Fachkräftemangel bleibt ein Problem
„Die Wirtschaft aus der Metropolregion Rhein-Neckar ist zum Jahresbeginn 2017 weiterhin gut aufgestellt“, konnte Axel Nitschke, Hauptgeschäftsführer der IHK Rhein-Neckar, mitteilen. Der IHK Konjunkturklima-Index, der sich aus der Selbsteinschätzung der gegenwärtigen Geschäftslage und der zu erwartenden Geschäftsentwicklung der befragten Unternehmen errechnet, liegt zu Jahresbeginn noch einmal über dem Vorjahreswert.
Zum elften Mal haben die drei Kammern eine gemeinsame Befragung ihrer Unternehmen durchgeführt. Und auch in der Kurve, die sich daraus ergibt, zeigt sich die Konjunktur in der Metropolregion extrem stabil. Seit 2007 bewegt sich der Index seitwärts auf hohem Niveau. Allerdings mit einem gewaltigen Absturz-Zacken nach unten im Jahr 2009. Das zeigt, dass es mehr braucht als einen Donald Trump, um die regionale Wirtschaft ins Trudeln zu bringen. Zum Beispiel eine handfeste Wirtschaftskrise, wie die Finanzkrise 2009.
Arbeitslosenquote liegt unter Bundesdurchschnitt
Die Geschäftserwartungen der Firmen haben sich verbessert. Man liegt über dem Vorjahreswert und ebenfalls deutlich über dem langjährigen Durchschnittswert. Am günstigsten sind die Geschäftserwartungen in der Industrie, die ihre Chancen und Risiken beim Export in alle Weltregionen analysieren und nicht nur auf das Risiko USA schauen.
Als Hauptrisiko sehen die Firmen einen zunehmenden Fachkräftemangel. „Das geht so weit, dass manche Firmen Aufträge nicht abarbeiten können, wegen fehlenden Fachpersonals“, so Nitschke. Ganz besonders gut geht es gegenwärtig der Bauindustrie. Sowohl durch private als auch öffentliche Aufträge im Hoch- und Tiefbau „brummt dort das Geschäft“. Besonders schlecht geht es den Banken, die das Zinsniveau und die Geldpolitik der Notenbank zu spüren bekommen.
Die Beschäftigungspläne der Unternehmen in der Metropolregion sind stabil. Nur 14 Prozent gehen von rückläufigen Beschäftigtenzahlen aus. Die Arbeitslosenquote liegt in der befragten Region mit 5,1 Prozent (Hess. Bergstraße 3,9 Prozent, Nordbaden 4,8 Prozent, Südhessen 5 Prozent, Pfalz 5,6 Prozent) unter dem Bundesdurchschnitt von 6,3 Prozent.
Auch im unternehmensorientierten Dienstleistungsgewerbe, insbesondere im IT-Bereich, blickt man zuversichtlich nach vorne. Kein Wunder, wenn man im europäischen Silicon Valley in der erweiterten Metropolregion zwischen Darmstadt und Karlsruhe angesiedelt ist. So soll sich die Präsidentin der IHK Darmstadt Professor Kristina Sinemus kürzlich geäußert haben.