Seit 100 Jahren ein Erkennungssymbol im Odenwald

Das Reichelsheimer Wappen und sein Vorgänger, das Reichelsheimer Gerichtssiegel. Foto/Reproduktion: Wolfgang Kalberlah

Die Gemeinde Reichelsheim führt seit dem Jahr 1923 ein eigenes Wappen.

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REICHELSHEIM. Das Reichelsheimer Wappen feiert am Pfingstsonntag in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag. Es erschien in den Akten erstmals als Lackabdruck im Gerichtsbuch des Amtes Reichenberg von 1691-1784 (folio 191) und wird 1691 (folio 13) als neu erwähnt. Die Umschrift des alten Lacksiegels lautet: „Reichelsheimer Gerichtssiegel“. Über die Entstehung oder Herkunft dieses alten Gerichtssiegels ist nichts bekannt. Als Nachfolger des Siegels entstand später ein Stempel mit derselben Symbolik.

Das Reichelsheimer Wappen und sein Vorgänger, das Reichelsheimer Gerichtssiegel. Foto/Reproduktion: Wolfgang Kalberlah

Seit dem Jahr 1923 ist die Gemeinde nun berechtigt, ihr eigenes Wappen zu führen. In der zugehörigen Urkunde des Volksstaats Hessen ist zu lesen: „Mit gegenwärtiger Urkunde bestätigen wir der Gemeinde Reichelsheim i. O. auf ihr Nachsuchen die Führung des nachstehend beschriebenen Wappens: Im roten Schild unter drei sechsstrahligen silbernen Sternen drei goldene größere mit Eicheln versehene und dazwischen zwei goldene kleinere junge Eichbäume auf goldenem Boden, pfahlweise nebeneinander gestellt. Darmstadt, den 28. Mai 1923, Hessisches Ministerium des Innern, v. Brentano“

Die drei Sterne nehmen auf das Wappen des gräflichen Hauses Erbach Bezug. Die Eichbäume waren in vorchristlicher Zeit verehrte Bäume des Waldes, sie dienten später zur Verehrung und zum Gedächtnis von Personen. Sie stehen aber auch für Weisheit, Wahrheit, Glück, Ausdauer und Stärke.