Seit Montag können sich alle Erwachsenen für eine Impfung gegen das Coronavirus registrieren. Das Anmeldeportal des Landes Hessen jedoch war am Morgen nicht verfügbar.
WIESBADEN. Seit dem heutigen Montag können sich alle Erwachsenen in Deutschland für eine Impfung gegen das Coronavirus registrieren. Das Anmeldeportal des Landes Hessen jedoch war am Morgen jedoch nicht verfügbar. „Die Terminplattform wird zurzeit gewartet, wir sind in Kürze wieder für sie da“, stand auf der Internetseite zu lesen.
Um 8 Uhr war die Seite dann wieder abrufbar, Nutzer gelangten in den digitalen Warteraum für die Impf-Registrierung. Warum genau die Wartungsarbeiten ausgerechnet am Morgen der Aufhebung der Impfpriorisierung stattfanden, war zunächst nicht ersichtlich.
Ein Sprecher des hessischen Innenministeriums erklärte, dass in der Nacht zu Montag die erforderlichen Wartungsarbeiten für die Umstellung des Registrierungsportals im Zuge der Priorisierungsaufhebung gelaufen sind.
Es sei geplant gewesen – wie auch schon bei den Starts für die Priorisierungsgruppen zwei und drei – um acht Uhr das Registrierungsportal zu öffnen, dies sei dann wenige Minuten später geschehen. Auch die Telefon-Hotlines des Impftermiservice sind täglich ab acht Uhr morgens erreichbar.
Bis 10.30 Uhr hatten nach Angaben des Innenministeriums rund 50.000 Bürger ihre Registrierung online oder telefonisch abgeschlossen, um 13 Uhr waren es bereits mehr als 70.000. Wer aufgrund des sehr großen Interesses online nicht direkt in das Registrierungsportal durchkommt, gelangt in einen virtuellen Warteraum. Sobald Plätze für die Anmeldung freiwerden, erfolgt die automatische Weiterleitung zur Registrierungsseite.
Sobald weitere Impfstoffe zur Verfügung stehen, werden die Impftermine unter den Registrierten nach dem Zufallsprinzip zugewiesen. Der Zeitpunkt der Registrierung hat somit keinen Einfluss auf die Terminzuweisung. Angehörige der Priorisierungsgruppen 1 bis 3, die sich bis einschließlich 6. Juni 2021 registriert haben, erhalten zuerst Termine. Aktuell warten aus dieser Personengruppe noch rund 486.000 Personen auf einen Impftermin.
Viele Anfragen in Arztpraxen am Montag
Christian Sommerbrodt, Wiesbadener Hausarzt und Sprecher des hessischen Hausärzteverbandes berichtet, dass die Anfragen auch in den Praxen am Montag „direkt nach oben geschnellt“ seien. „Mein Postfach ist ziemlich mit Anfragen vollgelaufen.“ „Allerdings werden so meist nur die Wartelisten für einen Impftermin länger. Die Praxen haben in den ersten Wochen sehr viel geimpft und jetzt werden größtenteils die Zweitimpfungen durchgeführt.“ Die Praxen verbringen derzeit sehr viel Zeit mit der Organisation der Wartelisten und Terminkoordination – denn viele Menschen melden sich bei mehreren Praxen.
„Und das wird in der nächsten Zeit noch ein größeres Durcheinander“, prognostiziert Sommerbrodt, „weil ja jetzt auch die Privat- und Betriebsärzte impfen dürfen“. Es sei positiv, wenn sich die Arbeit damit auf mehr Schultern verteile, allerdings verteile sich dann auch die nach wie vor begrenzte Impfstoffmenge auf mehr Fachpersonal, das impft – „jeder einzelne kriegt nicht mehr“. Er gehe aber fest davon aus, dass „in den nächsten Wochen alle geimpft werden können, die möchten“.