Ur-Pfungstädter und Kolumbianerin sind das Hessentagspaar
Paola Pulido Sierra und Simon Schmitz werden Pfungstadt in den kommenden Monaten repräsentieren. Warum die Wahl auf die beiden gefallen ist und was sie mit Pfungstadt verbindet.
Von Katrin Mader
Reporterin Darmstadt-Dieburg
Am Freitag wurde offiziell das Hessentagspaar vorgestellt: Paola Pulido Sierra (39) und Simon Schmitz (32) teilen eine tiefe, wenn auch ganz unterschiedliche Verbundenheit zu Pfungstadt.
(Foto: Guido Schiek)
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PFUNGSTADT - Überraschende Wahl in Pfungstadt: Bei schönstem Sonnenschein treten die 39-jährige Paola Pulido Sierra und der 32-jährige Simon Schmitz am Freitag aus dem historischen Rathaus in Pfungstadts Stadtkern. Eine Kolumbianerin und ein Ur-Pfungstädter. Diese beiden sind das Hessentagspaar 2023 und werden Pfungstadt nun ein Jahr lang bei verschiedenen Anlässen repräsentieren. „Wir freuen uns sehr auf die kommende Zeit und den Hessentag“, sind sie sich einig.
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Einstimmig ausgewählt wurden die beiden bereits im März von einer Kommission, in der auch Stadtverordnetenvorsteher Oliver Hegemann (SPD) und der Stadtrat für Kultur Hans-Joachim Heist (SPD) Mitglied waren. „Es gab viele ernst gemeinte und einige nicht so ernst gemeinte Bewerbungen“, erklärt Hegemann dazu. Wie viele Bewerber es insgesamt gab, gibt die Stadt nicht preis. Die Wahl sei letzten Endes auf Pulido Sierra und Schmitz gefallen, weil beide zwar eine individuelle, aber dennoch tiefe Verbundenheit zur Stadt Pfungstadt haben.
Während der bei der Stadt beschäftigte Simon Schmitz schon seit seiner Geburt in Pfungstadt lebt, hat Paola Pulido Sierra erst 2017 ihre „zweite Heimat“ in Pfungstadt gefunden. Geboren ist die Sozialpädagogin in Kolumbiens Hauptstadt Bogota und kam 2002 als Au-pair nach Deutschland. Dass die Wahl auf die Kolumbianerin gefallen ist, sieht Hans-Joachim Heist als klares Zeichen für die Integration in Pfungstadt und begrüßt den interkulturellen Aspekt, der durch die verschiedenen zum Hessentag erwarteten Delegationen sehr gut zu dem Event passe.
In Pfungstadt leben 109 Nationen
„Ich bin stolz darauf, dass ich die 109 Nationen, die in Pfungstadt zusammenleben repräsentieren darf“, freut sich Paola Pulido Sierra, Mutter dreier Kinder. Pulido Sierra und Schmitz haben sich erst während des Bewerbungsprozesses kennengelernt. „Wir haben gemerkt, dass das passt“, erklärt sie dazu. Schmitz sagt von sich selbst, dass er kaum unerkannt durch Pfungstadt gehen kann. Kein Wunder - er hatte zehn Jahre das Amt des Jugendfeuerwehrwartes inne und ist Mitglied im Elferrat der katholischen Pfarrfastnacht. Schmitz ist außerdem dualer Student bei der Stadt Pfungstadt im Bereich Siedlungswasserwirtschaft.
Für seine Zeit als Würdenträger eine gute Voraussetzung. Schließlich müssen die Repräsentanten in den nächsten Wochen und Monaten auf vielen Veranstaltungen anwesend sein. „Das Verständnis bei der Stadt ist da natürlich groß“, gibt sich Schmitz zuversichtlich und auch Pulido Sierra ist sich der Unterstützung ihrer Familie und ihres Arbeitgebers, der sich sehr für sie gefreut habe, sicher.
Bereits am 1. Juli steht die erste Feuerprobe für das Hessentagspaar an. Dann wird in der Wiesbadener Staatskanzlei die Hessentagsfahne überreicht. Bis dahin soll auch das Outfit der Repräsentanten fertig sein. „Derzeit wird es noch maßgeschneidert“, erklärt Oliver Hegemann dazu, verrät aber, dass es sich um ein modernes Outfit in den Farben blau-weiß handeln wird, das thematisch Bezug auf die Mühlen in Pfungstadt nimmt. Es wurde von einer Mitarbeiterin der Stadtverwaltung entworfen.
Auf diesen Termin werden viele weitere folgen, erklärt Hans-Joachim Heist und zählt in diesem Zusammenhang beispielhaft das hessische Landesfest in Berlin, das 25-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen Pfungstadt und der französischen Stadt Gradignan auf. Enden wird das Engagement von Schmitz und Pulido Sierra mit dem Hessentagsumzug am 11. Juni 2023.