Fachkräftesicherung, Digitalisierung und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur: IHK für Rheinhessen legt der neuen Landesregierung eine Aufgabenliste vor.
RHEINHESSEN. (ple). Die rheinland-pfälzische Ampelkoalition will gemeinsam weitermachen und ist in die Koalitionsverhandlungen für die neue Legislaturperiode gestartet. Mit Blick auf die angelaufenen Sondierungsgespräche besteht nach Meinung der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen (IHK) besonders großer Handlungsbedarf bei der Fachkräftesicherung, der Digitalisierung und dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, damit nach der Corona-Pandemie der Aufschwung der rheinhessischen Wirtschaft gelingt. „Damit die Corona-Krise nicht nahtlos in eine Fachkräfte-Krise übergeht, müssen die duale Ausbildung gefördert und Unternehmen bei der Besetzung von freien Ausbildungsplätzen unterstützt werden. Dabei sind neue, digitale Formate unerlässlich wie sie mittlerweile auch von den Kammern angeboten werden“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Günter Jertz.
Laut der aktuellen IHK-Standortumfrage ist die Breitband- und Mobilfunkanbindung mit 91 Prozent branchenübergreifend der Standortfaktor mit der höchsten Relevanz für die Unternehmen. Jertz: „Der Netzausbau sowie die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung wie auch der Schulen muss daher verbessert werden.“
Während die Corona-Pandemie insbesondere den Handlungsdruck im Bereich der Digitalisierung offengelegt hat, bleiben klassische Standortfaktoren wie die Verkehrsinfrastruktur weiterhin wichtig. „Die Wirtschaft braucht leistungsstarke Verkehrswege und dazu zählen auch die Landesstraßen. Darum braucht es deutlich mehr Geld für Infrastruktur als bisher, sonst bleiben dringend nötige Sanierungen auf der Strecke“, sagt Jertz.
Mit Blick auf die kommende Wahlperiode erneuerte Jertz die Forderung nach einem Belastungsmoratorium: „Weitere Regulierungen oder Steuer- und Abgabenerhöhungen sind der falsche Ansatz für Betriebe, die sich mit viel Unternehmergeist und Tatkraft der Krise entgegengestemmt haben – und das auch weiterhin tun werden.“
Nach möglichst kurzen Koalitionsverhandlungen sollte sich die Politik zügig darauf konzentrieren, was die Wirtschaft wiedererstarken lässt. „Das gelingt aus unserer Sicht, indem neben dem Bürokratieabbau und dem Verzicht auf Steuererhöhungen eine flexiblere Gestaltung von Sonn- und Feiertagsarbeit sowie verkaufsoffener Sonntage ermöglicht wird.“