185 Fälle von Affenpocken im Regierungsbezirk Darmstadt

aus Die Affenpocken

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Eine kolorierte mikroskopische Aufnahme von Partikeln des Affenpockenvirus (rot) in einer infizierten Zelle (blau), die allerdings im Labor gezüchtet wurde.                Foto: dpa
© dpa

Im Regierungsbezirk Darmstadt sind weitaus mehr Menschen an dem Virus erkrankt als im Rest von Hessen. Woran das liegt und wer vor allem betroffen ist.

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SÜDHESSEN. 197 Männer und eine Frau haben sich in Hessen bisher mit Affenpocken infiziert. Das geht aus den Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Davon betroffen sind allein 185 Menschen in der Gebietseinheit Darmstadt (Stand Mittwoch, 8 Uhr). Diese umfasst den Regierungsbezirk Darmstadt, zu dem nicht nur Südhessen, sondern etwa im Norden noch der Wetteraukreis und der Main-Kinzig-Kreis gehören.

In der Region Südhessen sind nur Männer zwischen 25 und 54 Jahren von der Viruserkrankung betroffen, es gibt aber nicht viele Fälle in den einzelnen Land- oder Stadtkreisen. In Darmstadt registrierte das RKI bisher vier Infizierte, fünf sind es im Kreis Darmstadt-Dieburg. In beiden Gebieten kamen die jüngsten Fälle aber in dieser Woche hinzu, wie aus den Daten hervorgeht. An der Bergstraße haben sich bislang drei Männer nachweislich mit Affenpocken angesteckt. In Groß-Gerau sind es in Südhessen mit acht Erkrankten am meisten. Im Odenwald gibt es dagegen noch keinen einzigen Fall.

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Frankfurt gehört zur Gebietseinheit Darmstadt

Wie aber kommt es zu den 185 Fällen in der Gebietseinheit Darmstadt? Die Daten verraten: aus Frankfurt. Dort meldet das RKI allein für die Stadt 112 Fälle. In den übrigen Land- und Stadtkreisen, die zur Gebietseinheit Darmstadt gehören, sind es jeweils immer nur eine Handvoll Fälle wie in Südhessen.

Betrachtet man die anderen beiden Gebietskörperschaften in Hessen, so gibt es dort bisher nur wenige Betroffene. In Gießen sind es drei, in Kassel zehn.

Affenpocken werden derzeit häufig, aber nicht nur bei Männer diagnostiziert, die Sex mit Männern haben, schreibt das RKI. Weil in einigen Fällen Bläschen auf der Haut im Genitalbereich auftreten, könnte das darauf hindeuten, dass die Übertragung während des Geschlechtsverkehrs erfolgte. Affenpocken werden durch engen Körperkontakt von Mensch zu Mensch übertragen, erläutert die Behörde weiter. „Das Risiko ist nicht auf Menschen beschränkt, die sexuell aktiv sind, oder auf Männer, die Sex mit Männern haben. Jeder, der engen körperlichen Kontakt mit einer ansteckenden Person hat, kann sich infizieren. Jeder, der Symptome hat, die Affenpocken sein könnten, sollte enge körperliche Kontakte vermeiden und sofort einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.“

Es gibt eine Impfung gegen das Virus. Das RKI empfiehlt sie unter anderem Männern, die Sex mit häufig wechselnden Partnern haben.

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