Knapp vier Wochen nach dem Verbrechen an der 14-jährigen Schülerin Susanna aus Mainz ist der dringend tatverdächtige Ali Bashar am Donnerstag an den Tatort in der Gemarkung...
WIESBADEN. Knapp vier Wochen nach dem Verbrechen an der 14-jährigen Susanna aus Mainz ist der dringend tatverdächtige Ali Bashar am Donnerstag an den Tatort in der Gemarkung Wiesbaden-Erbenheim zurückgekehrt.
In dem weiträumig abgesperrten Areal gab es eine Tatortbegehung mit den Ermittlern der Sonderkommission, mit der Staatsanwaltschaft, dem Haftrichter und Bashars vom Gericht bestellten Pflichtverteidiger. Anwesend war auch die mit einem Gutachten beauftragte forensisch-psychiatrische Sachverständige.
Was ist an welchen Stellen im Gelände in der Nacht zum 23. Mai passiert? Die Begehung wurde aus mehreren Kameraperspektiven dokumentiert. Die verscharrte Leiche der Schülerin war am Nachmittag des 6. Juni gefunden worden. Die Mainzerin galt seit dem 23. Mai bei der Polizei als vermisst. Am 2. Juni hatte ein 13-Jähriger, der mit Bashar in der Flüchtlingsunterkunft im Kreuzberger Ring in Erbenheim wohnte, der Wiesbadener Polizei mitgeteilt, dass Susanna tot sei und dass Bashar das Mädchen auch vergewaltigt habe. Das habe ihm der aus dem Irak stammende und als Asylbewerber abgelehnte junge Mann erzählt. Genannt wurde auch der ungefähre Ort, an dem die Leiche gefunden werden könne.
Tötung erneut zugegeben
Vor der Tatortbegehung hatte am Donnerstagvormittag der Haftrichter dem dringend Tatverdächtigen einen abgeänderten Haftbefehl verkündet – nun als Erwachsener. Bei den Ermittlungen hatte sich herausgestellt, dass Ali Bashar entgegen einer früheren Einschätzung nun doch bereits 21 Jahre alt ist. Damit fällt er unter das Erwachsenenstrafrecht. Zur Last gelegt wird ihm Mord, begangen zur Verdeckung eines anderen Verbrechens.
Die Tötung des Mädchens hat Bashar am Donnerstag erneut zugegeben. Die Vergewaltigung bestreitet er. Es soll einvernehmlich Geschlechtsverkehr gegeben haben. Zur Tatzeit will er „besoffen“ gewesen sein. Tage nach der Tat hatte sich der Iraker mit Teilen seiner Familie aus Deutschland abgesetzt.