Stadt Wiesbaden verschärft Maßnahmen im Kampf gegen Corona

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Weil Worms eine 7-Tage-Inzidenz von über 200 hat, drohen der Kommune weitere Verschärfungen der Corona-Maßnahmen.  Archivfoto: dpa
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Ausweitung der Maskenpflicht, stärkere Begrenzung von Personenzahlen: Angesichts steigender Infektionszahlen gelten in Wiesbaden ab Donnerstag striktere Vorgaben.

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WIESBADEN. Weil die Infektionszahlen in Wiesbaden weiter ansteigen, zieht die Stadt die Zügel nochmals an. Sie richtet sich dabei nach den Vorgaben des Landes. Von Donnerstag an gelten neue Regelungen, die der Verwaltungsstab am Montag beschlossen hat. Sie sind vorerst bis 15. November gültig.

Private Feiern weiter mit bis zu zehn Teilnehmern

Im öffentlichen Raum dürfen sich nur noch fünf Personen oder Angehörige aus zwei Hausständen gemeinsam aufhalten. Bisher waren es zehn. Bei privaten Feiern in angemieteten Räumen oder Lokalen gelten weiterhin zehn Personen als Obergrenze. Diese Zahl empfiehlt die Stadt auch für Treffen in privaten Räumen.

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Auch für Gottesdienste, für Treffen von Glaubensgemeinschaften sowie für Trauerfeiern und Bestattungen gilt eine Teilnehmerzahl von 50 Personen als Obergrenze. Ebenso gilt dies für Führungen in Museen, Schlössern, Gedenkstätten, Tierparks, vergleichbaren Einrichtungen sowie für die Zuschauerzahl bei Sportveranstaltungen. In Gottesdiensten, Theatern, in Vergnügungsstätten und öffentlichen Einrichtungen muss von Donnerstag an Maske getragen werden.

Theater und Kinos hoffen auf Ausnahmen

Halbiert wird die zugelassene Zuschauerzahl für Kulturveranstaltungen überhaupt: Im Theater, im Konzert oder auch im Kino dürfen höchstens 50 Personen an einer Veranstaltung teilnehmen. Bisher waren es 100. Im begründeten Einzelfall kann das Gesundheitsamt Ausnahmen erteilen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Darauf hofft auch das Staatstheater: „Wir stehen im Kontakt mit dem Gesundheitsamt und müssen abwarten, was die Gespräche ergeben“, so Caroline Lazarou, Pressesprecherin des Theaters. Dort mussten in den vergangenen Wochen immer wieder Anpassungen vorgenommen werden, was auch die Mitarbeiter des Kartenverkaufs vor erhebliche Herausforderungen stellt. Der Spielbetrieb im Großen Haus ist bereits nach der letzten Verordnung, die statt der zuvor 298 Zuschauer nur noch 100 den Einlass ermöglichte, bis zum 1. November eingestellt worden.

Zu klären ist jetzt, wie es für die kleineren Spielstätten aussieht: In die Wartburg dürfen derzeit 52 Personen, ins Studio 31, ins Foyer 66. Im Kleinen Haus konnten zuletzt 77 Zuschauer die Vorstellungen besuchen. „Das überschreitet die jetzt reduzierte Anzahl ja nicht sehr. Wir sind bemüht, den Spielbetrieb dort unter diesen bisherigen Bedingungen aufrechtzuhalten.“ Im zweiten Schritt gelte es, zu schauen, wie es sich dann fürs Große Haus verhält. Die Vorstellungen am Dienstag und Mittwoch finden noch unter den bisherigen Bedingungen statt. Auch bei den Kinobetrieben Ewert heißt es jetzt wieder, mit dem Gesundheitsamt in Verhandlung zu treten. „Es müssen zuerst die Details geklärt werden, dann werden wir entscheiden, wie es weitergeht. Das wird vermutlich am Dienstag sein“, so Kino-Chef Marc Ewert.

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Maske auch in Bushaltestellen tragen

Noch gibt es für Wiesbaden allerdings keine Verpflichtung, auch in der Fußgängerzone Mund-Nasen-Schutz tragen zu müssen. Andere Städte, Frankfurt zum Beispiel, haben dies schon verfügt.

Ansonsten bleibt es in Wiesbaden bei den bisherigen Regeln. Mit einer Ausnahme: Es gibt keine eigene Wiesbadener Bushaltestellen-Maskenpflicht mehr, weil das Land eine gleichlautende Pflicht erlassen hat. Das bedeutet: Maske auf während des gesamten Aufenthalts an Bushaltestellen, unabhängig vom Mindestabstand.

Am Mittwoch wird der Verwaltungsstab wieder tagen: Dann entscheidet er darüber, ob der Sternschnuppenmarkt, die „Winterstubb“ und die „Eiszeit“ stattfinden oder nicht.

Bundeswehr hilft Gesundheitsamt

Erneut appellieren OB Gert-Uwe Mende (SPD) und Bürgermeister und Gesundheitsdezernent Oliver Franz (CDU) an die Wiesbadener, sich an die Maßnahmen zu halten und eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen.

Überraschend ist am Montag der erste Bundeswehrsoldat im Gesundheitsamt eingetroffen, der bei der Kontaktnachverfolgung helfen soll. Gesundheitsamtsleiterin Dr. Kaschlin Butt: „Wir hatten noch gar nicht mit ihm gerechnet und sind sehr froh, dass er jetzt da ist.“ Weitere Soldaten sollen folgen.

Weitere Informationen sind online auf wiesbaden.de/coronavirus unter dem Punkt „Pressemeldungen und Verordnungen“ zu finden.