WORMS/MÖRSTADT/DORSHEIM - Worms/Mörstadt/Dorsheim (red). Mit bis zu 130 Stundenkilometer ist am Dienstag gegen 21 Uhr ein Autofahrer mit seinem Wagen über die A 61 in Höhe von Dorsheim gebraust. Dies wäre nicht berichtenswert, hätte er nicht ein anderes Auto abgeschleppt. Eine von Zeugen alarmierte Streife der Autobahnpolizei entdeckte das Gespann und kontrollierte die Fahrer an der Tank- und Rastanlage Hunsrück-Ost.
Bei der Überprüfung stellte sich heraus, dass der 61-jährige Fahrer des Zugfahrzeugs, der auch Halter des gezogenen Pannenwagens ist, bereits an der Anschlussstelle Worms-Mörstadt auf die Autobahn aufgefahren war. Da dies verboten ist, gab der Mann - nach dem Grund befragt - an, dass er bestimmte Ansprüche eines Automobil-Klubs erst dann in Anspruch nehmen könne, wenn bei einer Panne eine Distanz von mehr als 50 Kilometern zwischen Wohnort und Pannenort vorläge.
Auf die gefahrene Geschwindigkeit beim Abschleppvorgang und die bereits verbogene Abschleppstange angesprochen, gab der 31-jährige Lenker des gezogenen Pannenfahrzeugs an, dass er seinem Freund nur habe helfen wollen und dass die Fahrt "die Höllenfahrt seines Lebens" gewesen sei. Vergeblich habe er unterwegs versucht, den 61-Jährigen zu einer gemäßigten Fahrweise zu bewegen.
Da die beiden aus dem Wonnegau stammenden Männer den Automobil-Klub bereits verständigt hatten, prüft die Polizei nun, ob sich beide wegen versuchten Betruges zum Nachteil des Automobil-Klubs verantworten müssen. In dem Fall droht beiden eine Strafanzeige.