RTL-Star Motsi Mabuse im Interview: „Man kann als...

Motsi Mabuse erwartet diesen Sommer ihr erstes Kind. Foto: dpa  Foto: dpa

Die „Let´s Dance“-Jurorin spricht über den Unterschied zwischen Talent und Ehrgeiz – und verrät, warum Frauen im Tanzkurs mit dem eigenen Mann besser den Mund halten sollten.

Anzeige

. Frau Mabuse, wann haben Sie zuletzt einen Tag nicht getanzt?

Das weiß ich nicht. Ein bisschen tanzt man immer.

Sie erwarten demnächst Ihr erstes Kind, geben aber trotzdem noch Tanzunterricht. Stört der Bauch nicht dabei?

Anzeige

Nein, der stört mich gar nicht.

Sie tanzen seit Ihrem elftem Lebensjahr, waren drei Mal Deutsche Meisterin in Lateinamerikanischen Tänzen. Welcher Tanz ist Ihr liebster?

Rumba.

Warum?

Weil man da Gefühle zeigen und sich schön präsentieren kann.

Anzeige

Gibt es sowas für Sie wie den perfekten Tanz für jede Gelegenheit?

Ja. Wiener Walzer zur Hochzeit natürlich, Disco Fox zu jeder Party.

Zur Strandparty?

Bachata, ein lateinamerikanischer Tanz.

Und am 70. Geburtstag?

Disco Fox.

Auch für Gäste in etwas fortgeschrittenem Alter?

Ja, der geht für alle! Das ist auch der beste Tanz für Anfänger.

In Ihren sieben Jahren als Jurorin bei „Let's Dance“ haben Sie zig Promis bewertet. Welcher Kandidat hat Sie am meisten überrascht?

Ingolf Lück, der dieses Jahr gewonnen hat, fand ich sehr gut. Er hat sehr fleißig gearbeitet, ist drangeblieben und hat sich von Mal zu Mal weiterentwickelt.

Wenn Sie jemanden das erste Mal auf dem Parkett sehen, erkennen Sie, ob er Talent hat?

Ja. Das sehe ich sofort daran, wie er sich bewegt und ob er die Musik spürt.

Wer weniger Talent hat: Sollte der sich lieber ein anderes Hobby suchen?

Nein, das kann man lernen. Unsere Tanzkurse gehen über acht Wochen, und es zeigt sich, dass man in dieser Zeit schon viel erreichen kann. Man kann schon nach dieser Zeit gut auf der Tanzfläche aussehen.

Mit ihrem Ehemann und Tanzpartner führen Sie eine Tanzschule in Eschborn bei Frankfurt. Angenommen, ich bin 55 Jahre alt und habe keine Erfahrung – kann ich einen Kurs bei Ihnen belegen?

Klar. Wir haben Leistungssportkurse für Jüngere, die auch in Richtung Turnier trainieren, aber auch Breitensportkurse. Die Leistungssportkurse richten sich eher an Jüngere, weil die Älteren meistens schon ihre Hobbys haben. Aber eine Altersbegrenzung haben wir nicht. Gerade die Männer sollten mehr tanzen!

Stimmt es, dass man keinen Tanzkurs mit seinem Ehepartner machen soll?

Eigentlich nicht, aber die Frauen müssen sich zurückhalten.

Warum?

Weil die Frauen es immer schneller verstehen und dem Mann dann sagen, was er tun soll. Sie wollen helfen, aber es ist ein Problem. Deswegen trenne ich in den Anfängerkursen auch immer Männer und Frauen. Man muss als Frau Geduld haben, denn wenn der Mann es mal kann, wird er auch länger tanzen. Außerdem wollen die Männer auch nicht, dass ihre Frau mit einem anderen tanzt.

Jenseits der Schritte – was ist das Wichtigste, um gut tanzen zu können?

Dass man den Kopf abschaltet und sich nicht zu sehr unter Druck setzt. Das Wichtigste ist, dass man Spaß hat.

Vergessen die Deutschen oft den Spaß dabei?

Oh ja!

Bevor Sie nach Deutschland kamen, studierten Sie in Ihrer Heimat Südafrika Jura, um später die Kanzlei Ihres Vaters zu übernehmen. Wann haben Sie entschieden, das Studium hinzuschmeißen?

Ich hatte eine Prüfung bestanden und habe gemerkt, dass ich mich gar nicht gefreut habe. Da wurde mir klar, dass ich das nur für meine Eltern mache. Ich hatte schon vorher mein Studium auf Fernstudium umgestellt, um nach Deutschland zu gehen. Nach diesem Moment habe ich mein Studium abgebrochen.

Wie kamen Sie auf die Idee, nach Deutschland zu kommen?

Meinen damaligen Tanzpartner hatte ich in England auf einem Turnier kennengelernt, und er meinte, ich soll nach Deutschland kommen. Ich habe dann schnell gemerkt, dass man hier mit dem Tanzen viele Möglichkeiten hat.

Und dann sind Sie hier hängengeblieben?

Genau.

Haben Sie oft Heimweh?

Ja, aber ich versuche, ein Mal im Jahr nach Hause zu fahren. Meine Eltern kommen oft zu Besuch.

Auf Ihrem Instagram-Account haben Sie sich gegen Kommentare über Ihre Gewichtszunahme während der Schwangerschaft gewehrt. Ärgert sie das?

Das war generell ein Statement gegen Mobbing von Frauen in der Schwangerschaft. Man kann als Schwangere nicht immer perfekt aussehen. Die Priorität ist, dass man gesund ist. Ich fühle mich super.

Über Sie wird viel in der Klatschpresse geschrieben. Ärgert es Sie, wenn etwas Falsches über Sie berichtet wird?

Anfangs ja, aber mittlerweile lese ich das gar nicht mehr. Es wird so viel geschrieben.

Nordsee oder Karibik?

Karibik.

Straußenfleisch oder Kalbshaxe?

Straußenfleisch.

Stadtleben oder Landidylle?

Land.

Morgenmensch oder Nachteule?

Nachteule.

Ihr Mann ist Tanz- und Geschäftspartner. Ist es nicht schwierig, täglich so eng zusammenzuarbeiten?

Nein, das ist gar kein Problem. Außerdem bin ich auch viel unterwegs.

Könnten Sie sich in einen Mann verlieben, der nicht tanzen kann?

Das kann ich nicht sagen, weil ich kaum Leute treffe, die nicht tanzen.

Welchen Tanz mögen Sie lieber: Salsa oder Samba?

Salsa.

Warum?

Weil ich in meinem Leben schon so oft Samba getanzt habe. Ich bin immer froh, wenn ich etwas Neues machen kann.

Am 18. Juli startet Ihre Sendung „Wer macht mich schön?“ auf RTLplus. Was ist es für ein Format und was wird Ihre Aufgabe sein?

Es ist ein Styling-Duell, in dem zwei Stylisten gegeneinander antreten. Aber es ist auch eine Sendung, in der sich Frauen wieder entdecken. Sie bekommen dort professionelle Beratung, damit sie sich endlich wieder schön finden. Meine Aufgabe ist, zu sehen, welches Team gewinnt.

Werden Sie in der 12. Staffel von „Let's Dance“ dabei sein?

Darüber darf ich keine Auskunft geben.

Ihr voller Vorname lautet Motshegetsi. Was bedeutet das?

Das ist Setswana und bedeutet „Jemand, an den man sich anlehnen kann“.

Passt der Name zu Ihnen?

Ich glaube schon.

Von Mara Pitz