Dreyer: Impfungen für Kinder ab zwölf wohl nach dem 7. Juni
Was der Corona-Impfgipfel für Kinder und Jugendliche bedeutet – und was es neues für die Gastronomie gibt. Dazu hat sich die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin geäußert.
BERLIN. Nach dem 7. Juni können sich laut der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) auch Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren um einen Impftermin gegen das Coronavirus bemühen. Voraussetzung ist eine entsprechende Zulassung der Europäischen Arzneimittelagentur EMA für den Stoff von Biontech/Pfizer, die für diesen Freitag erwartet wird. Das sagte Dreyer am Donnerstagabend nach dem Impfgipfel zwischen Bund und Ländern in Berlin. Ein wichtiges Signal des Gipfels sei, dass die Frage, wie der Schulbetrieb weitergeht, unabhängig von den Impfungen bei Kindern und Jugendlichen sei. Dies habe das Gespräch mit Thomas Mertens, dem Vorsitzenden der Ständigen Impfkommission (Stiko), ergeben. „Das sind wirklich gute Nachrichten für Eltern und Kinder“, sagte Dreyer. In den Schulen gebe es sehr gute Hygienekonzepte, zudem seien die meisten Lehrer geimpft. Dies mache die Schulen zu einem sicheren Ort.
Eine Entscheidung der Stiko, ob und für welche Kinder eine Impfung empfohlen wird, steht noch aus. Sie wird für ein bis zwei Wochen nach der EMA-Entscheidung erwartet. Zuletzt hatten sich Stiko-Vertreter zurückhaltend gezeigt, was eine generelle Impf-Empfehlung für Kinder und Jugendliche betrifft. Eine Möglichkeit könnte sein, dass die Impfung nur für junge Menschen mit Vorerkrankungen empfohlen wird. Klar ist, dass am 7. Juni die Priorisierung bestimmter Bevölkerungsgruppen in der Impfreihenfolge aufgehoben wird; danach könnten Kinder und Jugendliche – vorbehaltlich der Zulassung für den Stoff – wie Erwachsene ohne Priorisierung geimpft werden, sagte Dreyer.
Impfung mit Arzt abklären
Sie geht davon aus, dass die Impfungen vor allem bei den niedergelassenen Ärzten stattfinden – weil es dort in wenigen Wochen den meisten Impfstoff gebe. Zudem könne die Frage der Impfung am besten nach einem Gespräch mit dem betreuenden Kinderarzt geklärt werden. „Der Arzt kennt den jungen Menschen, das Kind.“ Mit Blick auf den Sommer sagte Dreyer, dass Familien nicht befürchtet müssten, dass mit ungeimpften Kindern kein Urlaub möglich sei. Als Alternative dazu seien negative Coronatests möglich.
In ihrem Statement nach dem Impfgipfel kündigte Dreyer auch Änderungen bei der Testpflicht insbesondere in der Außengastronomie an. Seit der Öffnung in einigen Kommunen, die länger unter der Sieben-Tage-Inzidenz 100 liegen, ist ein negativer Test Zugangsvoraussetzung – daran gebe es viel Kritik, dies werde man ändern, sagte Dreyer. Der Ministerrat werde sich am Dienstag mit dem Thema befassen.
Angesichts der sinkenden Zahl der Neuinfektionen will Rheinland-Pfalz auch in weiteren Bereichen die Beschränkungen viel stärker lockern als bisher geplant. Sie werde ihrem Kabinett am Dienstag vorschlagen, die Kontaktbeschränkungen von derzeit fünf Personen aus zwei Haushalten auf fünf Personen aus fünf Haushalten auszuweiten, sagte Dreyer. Zudem sollen Freibäder öffnen können und die Beschränkungen für die Kultur und auch die Innengastronomie gelockert werden. Dies sei auch ein klares Signal an die Kultur, „dass es wieder los geht“, sagte Dreyer.
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