Coronavirus: Hessen und Rheinland-Pfalz empfehlen Absagen
Auch Hessen und Rheinland-Pfalz haben nun wegen des Coronavirus die Absage von Veranstaltungen mit über 1.000 Personen empfohlen. Entscheiden müssen letztlich die...
WIESBADEN / MAINZ. Wegen des neuartigen Coronavirus empfehlen nun auch Hessen und Rheinland-Pfalz die Absage von Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern. Die Entscheidung darüber liegt allerdings letztlich bei den örtlichen Gesundheitsbehörden. „Angesichts der jüngsten Entwicklungen in Italien und des aktuellen Verlaufs der SARS-CoV-2-Infektionen lässt sich die Gefahr einer Virusübertragung bei großen Menschenansammlungen, insbesondere in geschlossenen Räumen, nicht sicher beurteilen“, erklärte der hessische Sozialminister Kai Klose (Grüne).
„Wenn Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus vom Robert-Koch-Institut definierten Risikogebieten zu erwarten sind, legen wir die Absage auch bei einer niedrigeren zu erwartenden Teilnehmendenzahl als 1000 nahe.“ Ähnlich wie Rheinland-Pfalz hatte sich Hessen am Tag zuvor noch zurückhaltend bezüglich entsprechender Empfehlungen geäußert. Am Wochenende hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zur Absage von Großveranstaltungen geraten.
Ermittlung von Kontaktpersonen durch Massenveranstaltungen erschwert
Auch aus Sicht der rheinland-pfälzischen Landesregierung ist die Grenze von 1.000 erwarteten Personen „nicht als starre Grenze zu sehen; Schutzmaßnahmen können gegebenenfalls eine andere Bewertung zulassen“, heißt es in der Mitteilung der Landesregierung. Sollten Veranstalter an Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern in einem geschlossenen Raum festhalten wollen, sei auf jeden Fall „zwingend die Abstimmung mit dem örtlich zuständigen Gesundheitsamt vorzusehen“.
Gerade bei Veranstaltungen, zu denen Teilnehmer mit besonderem Risiko (ältere Menschen, Personen mit Vorerkrankungen oder Immungeschwächte) erwartet werden, sollten Veranstalter unbedingt prüfen, ob diese zum gegenwärtigen Zeitpunkt zwingend erforderlich sind, erklärte die Landesregierung in Mainz. Veranstaltungen mit vielen Teilnehmern könnten zu einer schnelleren Verbreitung des Virus beitragen, und im Falle einer Ausbreitung würden Massenveranstaltungen die Möglichkeit der Rückverfolgbarkeit und die Ermittlung von Kontaktpersonen erschweren.