MAINZ - Die Ausgaben für Medikamente in Rheinland-Pfalz sind im vergangenen Jahr um vier Prozent gestiegen. Das hat die Techniker Krankenkasse (TK) mitgeteilt. Im Bundesland würden die Kosten stärker steigen als im Rest der Republik. Das liege daran, dass sich der „demografische Faktor“ – also die Alterung der Gesellschaft – hierzulande stärker entfalte.
Die niedergelassenen Ärzte haben den gesetzlich Versicherten in Rheinland-Pfalz Medikamente in einem Wert von 1,94 Milliarden Euro verschrieben, wie die TK mitteilt. Das entspreche einem Plus von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Durchschnitt bekam jeder rheinland-pfälzische Versicherte demnach Medikamente für 578 Euro verordnet.
„Positiv zu verzeichnen ist, dass wir damit pro Kopf immer noch 28 Euro unter dem bundesweiten Mittel liegen, und das, obwohl das Durchschnittsalter in Rheinland-Pfalz leicht höher ist als im Bund“, erklärt Jörn Simon, Leiter der TK-Landesvertretung Rheinland-Pfalz. Mehr als die Hälfte des ausgegebenen Geldes sei auf Rentner entfallen, die ein Viertel aller gesetzlich Versicherten ausmachten. „Da ältere Menschen mehr Medikamente benötigen und der demografische Wandel in Rheinland-Pfalz schneller voranschreitet als in anderen Bundesländern, ist auch in Zukunft kaum eine Entspannung bei den Arzneimittelverordnungen zu erwarten“, prognostiziert Simon.
Diabetesmedikamente mit 7,5 Prozent Umsatzanteil
Rechnerisch bekam jeder gesetzlich Versicherte laut TK im Land elf Medikamentenpackungen verschrieben. Den größten Anteil am Bruttoumsatz hatten mit 9,3 Prozent sogenannte Immunsuppressiva, die auf das menschliche Abwehrsystem einwirken. Hierzu zählen auch die meisten Krebsmedikamente. Mit 7,5 Prozent zu Buche schlugen Medikamente gegen Diabetes. „Die Entwicklung bei den Arzneimittelausgaben zeigt, dass alle Reformbemühungen bei der Arzneimittelversorgung bisher keine dauerhafte Wirkung gezeigt haben“, so Simon.