Viel zu sehen ist hier nicht mehr. Dabei war die Burg Falkenstein einst berüchtigt und ihre Besitzer bei der Bevölkerung verhasst.
Von Tobias M. Blank
Burg Falkenstein war einst eine gefürchtete Raubritterburg. Heute ist hier bei Königstein nicht mehr viel zu sehen. Foto: Stadt Königstein
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Königstein - In einer Hinsicht haben Burgen und Menschen etwas gemein: Manche Namen gibt es relativ häufig. Falkenstein war bei den Burgherren seinerzeit ein angesagter Name. Auch eine Ruine in Königstein (Taunus) wurde damals so bezeichnet.
Schon im 11. Jahrhundert wurde an diesem Ort eine Burg gebaut. Sie trug den Namen Nürings. Direkt nebenan ließen im 14. Jahrhundert die Pfälzer Herren von Bolanden-Falkenstein eine Burg mit ihrem Familiennamen errichten. Der Hauptsitz der Familie blieb jedoch in der Pfalz, am Donnersberg. Eine erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1364.
Dann durchlebte die Burg eine Zeit des steten Wandels. Immer neue Besitzer hissten dort ihre Fahnen. So kam die Burg zunächst in die Hände der Grafen von Sponheim. Dann hielt das haus Nassau Einzug. Sie vergeben die Burg an mehrere Familien, teilweise auch als Besitzergemeinschaft. Zu den vorübergehenden Nutzern der Burg gehören Herren von Hattstein und die von Kronberg. In dieser Zeit tut sich auch baulich einiges. Die Ringmauer bekommt mehrere Türme und der 34 Meter hohe Bergfried entsteht, in der sogenannten Butterfass-Form.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts führen die Herren von Staffel das Regiment auf Falkenstein. Diese sind sicherlich keine Zierde des Ritterstandes, sondern nutzten die Burg als Ausgangspunkt für Raubzüge durch die Region. Nach dem Dreißigjährigen Krieg verfiel das bedeutungslos gewordene Gemäuer immer mehr, auch wenn die Burg noch bis 1780 bewohnt war. Ab 1793 nutzten die Bewohner des Ortes die Steine der Ruine als Baumaterial. Erst 1842 wurde der weitere verfall gestoppt. Allerdings ist eine Nutzung des Geländes schwierig, ein wiederaufbau wie an vielen anderen Stellen kam hier nicht in Betracht. Der Bergfried kann derzeit nicht betreten werden. So ist die Ruine eine Art touristischer Geheimtipp, von dem aus man einen schönen Blick auf Frankfurt und weite Teile des Rhein-Main-Gebiets hat.