Eine richtige „Dornröschen-Burg ist Burg Sooneck, die hoch über dem Rhein bei Niederheimbach auf einem Felsen thront – eingebettet inmitten von Rosengärten. Märchenhafte Sagen ranken sich um die ehemaligen Bewohner der alten Raubritterburg.
Von Ute Strunk
Reporterin Politik
Blick auf Burg Sooneck. Foto: GDKE Rheinland-Pfalz
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Niederheimbach - Allein die wunderschöne Aussicht auf das Mittelrheintal und den sich im engen Talkessel schlängelnden Rhein sowie das Wispertal, das als eines der schönsten Seitentäler des Rheins gilt, ist einen Besuch auf Burg Sooneck wert. Doch auch das alte Gemäuer hat eine Menge zu „erzählen“. So zeugen noch heute die prächtig ausgestatteten Innenräume davon, wie Könige im 19. Jahrhundert zu wohnen pflegten.
Bereits seit dem 11. Jahrhundert thront die Burg zwischen Bingen und Koblenz auf einem Steilhang am Rande des Soonwaldes – daher auch der Name. Gemeinsam mit Burg Rheinstein bildete Sooneck die Vorburg zur Hauptburg Reichenstein.
Mittelalterliches Raubrittertum
Das mittelalterliche Burgleben war im 13. Jahrhundert geprägt vom wilden Gebaren der wenig feinen Lehnsherren von Hohenfels, die ab 1241 die Herrschaft inne hatten. Als Raubritter kassierten die Herren unrechtmäßig Zölle und steckten diese in die eigene Tasche, anstatt sie an das Kloster abzuführen, dem die Burg damals gehörte. Damit zogen sie den Zorn des Rheinischen Städtebundes auf sich. Um das Raubrittertum zu beenden, wurde Burg Sooneck 1282 nach erfolgreicher Belagerung zerstört.
Jagdschloss inmitten von Rosengärten
Erst 1349 hob Kaiser Karl IV. das damals verhängte Verbot zum Wiederaufbau von Sooneck auf. Ein neuer Bergfried und die Ecktürmchen entstanden. Gut 300 Jahre später fiel die Burg abermals kriegerischen Auseinandersetzungen zum Opfer und sie wurde während des Pfälzischen Erbfolgekrieges von 1688/89 von französischen Truppen zerstört.
Unter König Wilhelm IV. von Preußen begannen im 19. Jahrhundert erneut die Restaurierungsarbeiten und der Umbau zu einem Jagdschloss. Als solches genutzt wurde sie allerdings nie. Die Rosengärten wachsen auf den ehemaligen Bastionsanlagen aus dem 17. Jahrhundert. Da Burg Sooneck während des Zweiten Weltkrieges geplündert wurde, können Besucher hier keine Originalmöbel mehr erleben. Das Mobiliar stammt aus Schloss Stolzenfels.
Neben historischen Möbeln, Grafiken und Archivalien aus der Koeth-Wandscheid’schen Familienstiftung können Gemälde der beiden Mainzer Maler Johann Caspar Schneider und Georg Schneider besichtigt werden.
Eintrittspreise
Erwachsene 4 €
Kinder (6-18 Jahre) 2€
Familienkarte 1
(1 Erw. bis 4 Kinder ab 6 Jahre) 4 €.
Familienkarte 2
(2 Erw. bis 4 Kinder ab 6 Jahre) 8 €.
Gruppen ab 10 Personen:
Erwachsene p.P. 3 €
Kinder p.P. 1 €