Freunde in der Not

aus Im Auto Mobil

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ARCHIV - Der Autoterminal in Bremerhaven, aufgenommen am 22.01.2009. Die gestiegene Nachfrage nach Autos hat den Bremer Häfen im ersten Halbjahr 2011 ein deutliches Plus beschert. Der Umschlag von Seegütern stieg im Land in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16,5 Prozent auf mehr als 40 Millionen Tonnen. Dazu trug vor allem der Auto-Umschlag in Bremerhaven bei, der um rund 35 Prozent auf knapp 968 000 Fahrzeuge stieg. Foto: Ingo Wagner dpa/lni (zu lni 0578 vom 02.08.2011)  +++(c) dpa - Bildfunk+++

"Es muss nicht immer Kavier sein", lautete einst der Titel eines mehrfach verfilmten Romans des österreichischen Bestsellerautos Johannes Mario Simmel. Auch Motorjournalisten...

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. Zugegeben, das Ambiente war anders als gewohnt. Statt in einem der zahlreichen Konferenzräume mit so weltoffenen Namen wie "Nevada" oder "Himalaya" fand die angekündigte Pressekonferenz in der eher schmucklosen Hotel-Lobby statt. Statt von einer uniformierten Hostess begleitet, mussten die Kollegen selbst den Weg vom Parkplatz zum Eingang finden, wo einem niemand mit einem freundlichen "Guten Morgen" auf den Lippen die Tür aufhielt. Auch der verwaiste Fahnenmast gab keinen Aufschluss über das bevorstehende "Event". Ganz abgesehen davon, dass dieser Begriff hierzulande seinerzeit noch nicht zum alltäglichen Sprachgebrauch gehörte.

Kein Frühstück vor den Testfahrten

Schon in der Einladung hatte der koreanische Automobilhersteller mit Deutschland-Sitz in Wiesbaden auf die auch für ihn außergewöhnlichen Umstände hingewiesen. Auf das sonst obligatorische Frühstück oder ein gemeinsames Mittagessen, ehe es auf die Teststrecke geht, müsse leider verzichten werden, warb der Gastgeber um Verständnis für eigene, prekäre finanzielle Lage bemüht.

Verbundesheit mit den Kollegen

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Die Sorge, dass unter diesen ungewöhnlichen Umständen überhaupt niemand der Einladung folgen würde, sollte sich jedoch als unbegründet erweisen. Ganz im Gegenteil: Alle waren sie gekommen. Der eine oder andere sicherlich auch aus Neugier, die meisten aber aus alter Verbundenheit jenen Kollegen auf der anderen Seite des Tisches gegenüber, denen das Wasser bis zum Hals stand.

Stifte aus dem Hotelfundus

Da störte sich plötzlich niemand daran, dass die sonstige Hochglanz-Pressemappe eher einer Lose-Blatt-Sammlung glich und der danebenliegende Stift nicht aus der mitgebrachten Merchandising-Kiste stammte, sondern dem Hotelfundus entliehen war. Wer auf solche Weise mit offenen Karten spielte und keinen Hehl aus seiner misslichen (Absatz-)Lage machte, der hatte sich ganz einfach Respekt verdient. Selbst die Schälchen mit Erdnüssen auf den Tisch blieben an diesem Tag unangerührt.

Dabei sind die Kosten hierfür doch im wörtlichsten Sinne eher Peanuts. Oder doch nicht? Aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte.