Neues von Carlos, Folge 14: Erfreuliche Erkenntnis

aus Im Auto Mobil

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ARCHIV - Der Autoterminal in Bremerhaven, aufgenommen am 22.01.2009. Die gestiegene Nachfrage nach Autos hat den Bremer Häfen im ersten Halbjahr 2011 ein deutliches Plus beschert. Der Umschlag von Seegütern stieg im Land in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16,5 Prozent auf mehr als 40 Millionen Tonnen. Dazu trug vor allem der Auto-Umschlag in Bremerhaven bei, der um rund 35 Prozent auf knapp 968 000 Fahrzeuge stieg. Foto: Ingo Wagner dpa/lni (zu lni 0578 vom 02.08.2011)  +++(c) dpa - Bildfunk+++

Wer es sich bei Präsentationen neuer Autos, vor allem aber bei Fahrberichten, vermeintlich leicht machen möchte und zu stark an den großen Leitmedien oder den von den...

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. „Wenn hier ein Autos stünde, das wir noch nicht ausführlich vorgestellt hätten, dann hätten wir etwas falsch gemacht“, gab mir einst der damalige Chefredakteur von „Auto, Motor und Sport“ im Vorfeld der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt mit auf den Weg. Ein für meinen Geschmack etwas zu hochnäsiger Kollegen-Hinweis, der in der Praxis allerdings - wie ich heute weiß - durchaus seine Berechtigung hat.

Teil des Systems

Während das neueste Modell auf dem Messestand noch - von einem weißen Tuch verhüllt - auf seine vollmundig angekündigte „Weltpremiere“ wartet, sind die Details darüber bei den Großen der Branche in der Regel längst nachzulesen gewesen. Das ist durchaus so gewollt und Teil des Systems. Warum sich also nicht einfach bei den „Profis“ bedienen?

Unterschiedliche Zielgruppen

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Die Frage lässt sich leicht beantworten: Zum einen, weil das mit der Zeit auffällt und nicht nur im Kollegenkreis nicht eben zur eigenen Glaubwürdigkeit beiträgt. Zum anderen aber auch, weil besagte Fachzeitschriften zumeist auch eine ganz andere Zielgruppe haben. Oder interessiert sich „mein“ Tageszeitungs-Leser/User tatsächlich für das veränderte Lenkverhältnis bei 55 Grad minus?

Verführerische Pressetexte

Zumindest ebenso „verführerisch“ ist es, sich bei der eigenen Berichterstattung buchstäblich an die mitgelieferten Pressetexte zu halten. Zumal dann, wenn diese auch noch wohl formuliert sind. Zu wohl formuliert für den einstigen Geschmack eines französischen Herstellers, der seine Texte fortan wieder im eigenen Haus, statt von einer hierauf spezialisierten Agentur abfassen ließ.

Immer die gleichen Formulierungen

Zum einen, weil in den so genannten Pressespiegeln immer wieder die gleichen Formulierungen auftauchten. Zum anderen aber auch, weil der Leser/User zwischen mit Superlativen gespickten Werbetexten aus Postwurfsendungen und der fachlich-sachlichen Wiedergabe eigener Eindrücke sehr wohl unterscheiden kann. Eine erfreuliche Erkenntnis, wie ich finde.

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Eine Frage des Geschmacks

Dass letztendlich die ersten Eindrücke eines neuen Autos oftmals aber auch eine Frage des Geschmacks sind, lässt sich wohl am besten an der Farbwahl ablesen, aber das ist schon wieder ein ganz anderes Thema…

(Seit 25 Jahren berichtet der Autor über Neuheiten der Autobranche. Über seine Erlebnisse bloggt er hier unter dem Pseudonym Carlos.)