Marcel Goc (Zweiter von links) feiert in der Champions Hockey League ein beeindruckendes Comeback nach langer Verletzungspause. Foto: Gerold
( Foto: Gerold)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
MANNHEIM - Die ohnehin kompakte Vorbereitung ist zu Ende: Am Freitag starten die Mannheimer Adler um 19.30 Uhr mit einem Heimspiel gegen Vorjahresfinalisten Grizzlys Wolfsburg in die neue Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Am Sonntag geht es zum Derby bei den Schwenninger Wild Wings (16.30 Uhr).
Mit einem Media Day wurde die 24. DEL-Saison am Dienstag in der Mannheimer SAP Arena offiziell eröffnet. An diesem Tag standen auch die Adler nach zwei freien Tagen wieder auf dem Eis. Denn die Nordbadener haben schon die ersten Pflichtspiele in den Knochen. In der Champions Hockey League (CHL) feierte die Mannschaft von Sean Simpson gegen Jönköping und Trinec in vier Spielen drei Siege und steht kurz vor dem Einzug in die nächste Runde. Verbunden mit den Reisestrapazen Grund genug, dem Team zwei freie Tage zu gönnen, ehe es am Freitag gegen Wolfsburg ernst wird. „Das hatte sich die Mannschaft verdient“, so Simpson am Donnerstag.
Die positiven Ergebnisse in der CHL haben bei den Adlern die Vorfreude auf den Saisonstart gesteigert. Denn die Spiele haben neben dem Wissen, mit der europäischen Spitze mithalten zu können, die Erkenntnis gebracht, dass Marcel Goc auf dem besten Weg zurück zu alter Stärke ist. Der Angreifer stand nach seiner schweren Knieverletzung, die er sich im Januar zugezogen hatte, überraschend schnell auf dem Eis. Nach seinem Kreuzbandriss war Goc sofort wieder auf Betriebstemperatur. „Er war für uns einer der Schlüsselspieler in der CHL“, meinte Simpson.
Die Auftritte gegen Jönköping und Trinec haben zweifelsohne hohe Erwartungen geschürt. In der DEL warten auf die Adler in dieser Saison aber wieder viele Gegner, deren Interesse weniger darin liegen wird, am Spiel teilzunehmen. Die Mannheimer werden häufig gezwungen sein, das Spiel zu machen und mühevoll die Lücke im eng formierten Abwehrverbund der Konkurrenz zu suchen. „Wir spielen in einer starken, ausgeglichenen Liga. Da gibt es keine einfachen Aufgaben“, erklärt Simpson.
Auftaktgegner Wolfsburg ist eine Mannschaft, die seit Jahren zeigt, was mit vergleichsweise geringen Mitteln und mit beharrlicher Arbeit zu bewegen ist. In den vergangenen fünf Spielzeiten standen die Niedersachsen immer im Halbfinale, zweimal führte Trainer Pavel Gross die Grizzlys zuletzt ins Endspiel, wo allerdings gegen den übermächtigen EHC München jeweils nichts auszurichten war. Eine echte Standortbestimmung zum Start.
Für die Mannheimer war in der vergangenen Saison nach starken 106 Punkten in der Vorrunde indes schon im Viertelfinale Feierabend. Mit 3:4 scheiterten die Nordbadener in Spiel sieben unglücklich am alten Rivalen Eisbären Berlin. „In einem siebten Spiel kann immer alles passieren“, hat Simpson das frühe Aus mittlerweile verdaut. Als zweite Chance für seine im Sommer kaum veränderte Mannschaft will der Coach die neue Saison allerdings nicht verstanden wissen. Der prominenteste Neuzugang ist Devin Setoguchi, der über 500 Spiele in der NHL auf dem Buckel hat. „Es gab keinen Grund, viel zu ändern“, sagt Simpson.
Meisteranwärter Nummer eins sind einmal mehr die Münchener, die den Titel-Hattrick anstreben. Auch die Adler werden von einigen Experten ob ihrer finanziellen Möglichkeiten als potenzieller Titelkandidat gehandelt. Für solche Spekulationen hat Simpson wenig übrig, wie er am Donnerstag in recht deutlichen Worten formulierte. Dem Trainer dürfte aber nicht erst seit den starken CHL-Auftritten klar sein: Mit den Mannheimer ist in dieser Saison zu rechnen.